Gleichenfeier

und was sonst noch zum Neuen Heim gehört

Wie vielen ja bekannt ist, hatten wir im Oktober unsere Gleichenfeier. Gleichenfeier bedeutet, dass das zu errichtende Bauwerk den höchsten Punkt erreicht hat.
Bei unserer Gleichenfeier war das nicht ganz der Fall, da ja noch ca 2,5cm von der Dachschalung fehlten und auch die Blecheindeckung noch nicht hergestellt ist. Die Gleichenfeier dient auch dazu, dass der Bauherr sich bei den ausführenden Handwerkern bedankt. In unserem Fall war es so, dass wir uns bei all den Leuten bedanken wollten, die es uns durch ihre Spenden oder sonstige Unterstützungen möglich machen, ein solches Heim überhaupt bauen zu können. Als bildliches Dankeschön gab es ein schmackhaftes Spanferkel, welches unter seinem "Wert" innerhalb kürzester Zeit abgegeben wurde.

Weiters sollte man betonen, dass unsere Gleichenfeier keine gewöhnliche war. Man musste nur den Gleichenbaum betrachten, der ganz oben auf dem Dach dem Wind trotzte. Eigentlich sollte es ein Nadelbäumchen sein, das geschmückt aufs Dach gesetzt wird. Aber da wir ja Pfadfinder (und -innen) sind, haben wir eine Birke verwendet. Also man sieht, unser Heim ist wirklich etwas Spezielles.
Bereits 2 Wochen nach der Gleichenfeier gab es einen groß angelegten Arbeitseinsatz. An diesem Samstag wurde wahrscheinlich zum Leidwesen unserer Nachbarn das Dach in seiner Holzkonstruktion unter vielen Hammerschlägen fertig gestellt. Doch dies war nur ein Hauptteil der Arbeit. Auf abenteuerlichen Gerüsten wurden die Sparren (= "die Holzdinger die so quer über der Mauer liegen") ausgemauert, der Kamin hochgezogen und die Baustelle gesäubert. Nicht zu vergessen, ein beträchtlicher Teil unseres "Hallenbades" wurde ausgepumpt und geschöpft.
Also wenn man jetzt einmal in der Johann-Josef-Krätzer-Gasse Nr. 9 (eine Hausnummer haben wir auch schon) vorbeikommt, kann man sich schon gut vorstellen, dass in nicht allzu langer Zeit dem Heim durch die vielen Kinder die dort ein und ausgehen werden, so etwas wie ein Lebensgeist eingehaucht wird. Aber bis es wirklich soweit ist, sind noch einige solcher Arbeitseinsätze notwendig.
Übrigens, für alle, die es nicht wissen: Patschokieren ist eine Verputztechnik, wobei ein dünnflüssiger Putz auf das Mauerwerk aufgespritzt wird.
Weitere Einführungen in die merkwürdige Welt des Bauens gibt es vielleicht in der nächsten Ausgabe.
Also dann, bis zur nächsten Baubesprechung!

Werner Breit
Fotos: Moni