EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Als ich anfing, mir etwas für dieses neue Editorial zu überlegen, blätterte ich ein bisschen in den alten Hugos. Und dabei stieß ich auf mein Editorial aus dem Juni 1994, als ich versuchte, eine kleine Bilanz über das vergangene Arbeitjahr zu ziehen.

“Wir haben zwar das Angebot der Pfarre, in einem von ihr errichteten Gebäude in der Ziedlergasse unser Heim unterzubringen, aber genaue Planung und Baubeginn liegen noch in weiter Ferne“, habe ich damals feststellen müssen. Heute gehört das Grundstück bereits uns, und die Baugrube ist ausgehoben, auch wenn sie momentan eher an einen Badeteich erinnert.

Mit „…wir, die ganze Gruppe, haben es geschafft, eine große Gruppe von Freunden zu bleiben und zu werden“, konnte ich damals schließen. Ich hoffe, diesbezüglich hat sich seither nichts geändert, aber das muss wohl jeder selbst beurteilen.

Dazu möchte ich noch etwas erwähnen, was mich besonders gefreut hat: Die RaRo, von denen heuer leider nur wenige aufs Sommerlager mitfahren können, haben Pfingsten in Kärnten mit einem Gruppendynamikwochenende verbracht (genauer Bericht auf Seite 14).

Was mir daran so wichtig war: Ich hoffe und glaube, sie konnten einander dadurch besser kennenlernen und lernen, miteinander zu arbeiten. Denn sie werden es wohl sein, die unsere Gruppe zu einem großen Teil führen werden, wenn das neue Heim fertig ist. Und dann wäre es schön, wenn auch sie sich als beste Freunde sehen können.

Ein tolles Sommerlager und einen schönen Sommer wünscht euch

Elmar

Leserbriefe

Sehr geehrte Hugo-Redaktion!

Bis jetzt habe ich eure Zeitschrift interessiert gelesen, mich über den jugendnahen Stil der Artikel gefreut und eure mühevolle Arbeit bewundert. Ich verstehe auch, dass der Inhalt einer Zeitschrift nicht langweilig dahinplätschern soll und fallweise auch eine Provokation einschließen muss, um die Leser aufzurütteln. In der letzten Ausgabe war mit dem Pissoirbild ausreichend dafür gesorgt, wiewohl die Idee nur einer Hälfte der Leser - nämlich der männlichen - nahegehen wird (vielleicht wäre eine für Männlein und Weiblein gleichermaßer nützliche WC-Schale neutraler gewesen).

Wie auch immer, das Bild sorgte jedenfalls - da ungewöhnlich und sonst kaum in öffentlichen Druckwerken zu finden - für Aufmerksamkeit. Auf alle Fälle obsolet ist aber der Untertitel, die Beschriftung des Bildes, welche der unteren Lade der Umgangssrache entstammt und in handelsüblichen Wörterbüchern mit dem Zusatz „vulgär“ versehen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass derartige Kraftausdrücke zum Umgangston der von euch angesprochenen Familien gehören und schlage vor, auch im Hugo darauf zu verzichten.

Mit freudlichen Grüßen
Ing. Peter Strabl

An die Hugo-Redaktion

In den letzten Nummern des Hugo ist uns aufgefallen, dass immer öfter Berichte mit einem sehr vulgären Wortschatz vorkommen. Wir glauben, diese Ausdrücke hören und lernen die Kinder oft und rasch genug auf der Straße und in der Schule. Es ist sicher nicht Aufgabe der Pfadfinderbewegung diese Sprache bzw. Ausdrucksweise zu fördern.

Uns gefällt z. B. das Lied „Kling, Glöckchen, Kling ...“ doch besser, als der Spruch „Bagheera, Verlierer, geht aufs Klo“ (Hugo Nr. 18). Oder was sollen selbst gereimte Lieder wie „Alle meine Entchen machens ...“ (Hugo Nr. 17) oder im letzten Hugo die Abbildung auf der letzten Seite unter dem Titel „Das neue Heim in kleinen Dosen“?

Wir glauben, eine Zeitung einer Pfadfindergruppe, deren Ziel die Erziehung junger Menschen zu guten Staatsbürgern und zu christlichen Lebenswerten ist, sollte sich doch einer gewählteren Ausdrucksweise bedienen.

Karl Gurnhofer, ARO
Ing. Johann Gurnhofer, ehem. GFM
Heinz Oberbauer, ehem. RM

An die Redaktion des Hugo

Seit Tagen grübeln wir über die Bedeutung des Beitrages „Das Neue Heim in kleinen Dosen“ mit dem effektvollen Untertitel „Die Brunzschüsseln“ auf Seite 23 des Hugo Nr. 20 nach. Was war wohl das Motiv des Autors, so etwas zu veröffentlichen? Wir bitten dringend um Aufklärung! Weiteres Grübeln würde uns von unserer Kassaführung zu sehr ablenken!!

P.S.: Wahrscheinlich wäre die ganze Idee besser in kleinen Dosen verschlossen geblieben.

Ihre Kassiere
Herta und Gerhard Hansalik

Hugos Shorts

Hugos Shorts Seit dem letzten Hugo ist in unserer Gruppe wieder eine ganze Menge geschehen. Nicht alles kann in dieser Ausgabe des Hugo in einem eigenen Artikel Erwähnung finden. Hier auf dieser Seite packt Hugo jedoch - wenn auch in Kürze - vollständig aus (siehe Bild):

Am Pfingstwochenende war beinahe die ganze Gruppe ausgeflogen. Die Späher, die Ranger und Rover und die Wichtel und Wölflinge waren jeweils auf Lager, Ingolf verweilte in Kärnten. Berichte siehe auf den Seiten 11-14.

Zu Fronleichnam nahmen namens der Gruppe 55 etliche Pfadfinder/innen an der Prozession teil, Thomas, Andy und Moni bauten den schon traditionellen Pfadfinderaltar auf. Anschließend konnten sich die Kinder bei einigen von den Guides vorbereiteten Spielestationen in der Ziedlergasse vergnügen.

Am Maurer Kirtag (31. Mai und 1. Juni) rührten wir wieder die Werbetrommel für unsere Gruppe. Es wurden Palatschinken verteilt (noch nie war der Andrang so groß wie heuer), fürs Rote Kreuz gesammelt, geschminkt und Seifen geblasen. Alph brachte Buttons unters Volk.

Das Fest bei Elmar und Michi stand vor allem zu späterer Stunde ganz im Zeichen der Nürnberger Würstchen. Getoastet, nicht gegrillt. Ein Genuss!

Über den Spatenstich zum neuen Heim berichtet Andrea auf Seite 10. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer, dass während des Aushubs ein überraschender Fund gemacht wurde: etliche Mobutu-Milliarden lagen in unserem Grund vergraben. Wir sendeten auch sofort den Aufopferungsschein (siehe Hugo 19) nach Togo, dem derzeitigen Aufenthaltsort Mobutus. Über die Milliarden(spende?) können wir jedoch leider nicht verfügen, da auf Wunsch des neuen King Schasa unser Gruppenkonto gemeinsam mit dem gesamten ausländischen Vermögen seines Vorgängers von der Weltbank gesperrt wurde.

Weiteres Gruppenverhalten könnt ihr auf den nächsten 27 Seiten erforschen. Viel Spaß mit dem letzten Hugo dieses Pfadfinderjahres wünscht euch

Kim

GRUPPENFÜHRUNG

Nun ist es wieder mal soweit!

Ein Pfadfinder-Jahr neigt sich - abgesehen von unseren Höhepunkten, den Sommerlagern - dem Ende zu.

Rückblickend war es eigentlich wieder ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr für unsere Gruppe. Neben einigen Neuzugängen an Kindern, vielen Ausflügen und Veranstaltungen kamen wir mit unserem Projekt „Neues Heim“ einen bedeutenden Schritt vorwärts. Mit dem Spatenstich und dem Aushub des Kellers auf unserem Grundstück wurde nun für alle unser Ziel „sichtbar“.

Ich möchte auf diesem Weg einmal allen danken, die uns im vergangenen Jahr sehr geholfen und unterstützt haben - sei es finanziell oder durch körperliche, geistige oder organisatorische Arbeit. Ihre Arbeit entlastet die Sparten- und Gruppenführer/innen sehr! Neben ihren wöchentlichen Heimstunden und diversen anderen Veranstaltungen ist es oft nicht einfach, auch noch so viel zusätzliche Zeit für den Heimbau aufzubringen.

Besonderen Dank gebührt natürlich unserem Aufsichtsrat, mit dem wir bei den einnahmekräftigsten Festln immer rechnen können.

Schlussendlich möchte ich aber auch allen Eltern meinen Dank aussprechen, die ihre Kinder regelmäßig in die Heimstunden bringen und ihnen alle Ausflüge und die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen ermöglichen. Durch diese gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Führer/innen bzw. Eltern und Gruppe ist für uns eine sinnvolle Freizeitgestaltung erst möglich.

In der Hoffnung, dass diese gute Zusammenarbeit und gegenseitige Motivation auch nächstes Pfadi-Jahr nicht ausbleibt, wünsche ich allen einen schönen Sommer, tolle Ferien und natürlich ein überdrübersuper Sommerlager!

Moni, GF/M

Der Hugo im Internet

Jetzt ist der Hugo auch im Internet vertreten! Allgemeine Informationen sowie die Texte aller Hugo-Ausgaben ab Nummer 17 sind weltweit abrufbar. Die Adresse lautet:

http://stud3.tuwien.ac.at/~e8125000/hugo/

Informationen über unsere Gruppe (Heimabendzeiten, Führernamen mit E-Mail-Adressen, neueste Infos zum Heimbau, Chronik des Neuen Heimes) sind unter folgender Adresse vorhanden:

http://stud3.tuwien.ac.at/~e8125000/gr55/

Anregungen und inhaltliche Änderungswünsche für diese Internet-Seiten können über E-Mail an

joe_gurnhofer@blackbox.at

geschickt werden.

Joe, GF/B

DER WEIS(S)E ELEFANT

Der Leberknecht

Eines Tages zeigten bei einem Gemeindebau drei Buben, vermutlich mit serbokroatischer Muttersprache, auf ein Insekt, das auf einer Tür saß und sagten ganz aufgeregt: „Da ist ein Leberknecht. Ist der giftig?“

Nun, es war ein geflügeltes Insekt, aber mit sehr langen Beinen. Es war offenbar eine Schnake aus der Gattung der Stechmücken.

Die Kinder haben den „Leberknecht“ nicht behelligt, sondern in Ruhe gelassen. Meine Versuche, zu erklären, dass es keine Leberknechte, sondern höchstens Weberknechte gibt, gingen allerdings ins Leere.

Was denken wir Pfadfinder über so einen Vorfall? Dass andere die Biologie nicht so gut beherrschen wie wir (hoffentlich!), ist kein Grund, auf die anderen herabzusehen. Wir kennen doch die vielen Freizeitbücher über die Natur, die bei Schlechtwetter, oder als Pausenprogramm am Sommerlager studiert werden, daher wissen wir den Unterschied zwischen Spinnen und Fliegen, zwischen Silberfischchen und Weißfisch, zwischen Seegurke und Kürbis.

Was die Buben aber richtig machten: Sie erkundigten sich, ob das Tier giftig, schädlich usw. ist, und vor allem: Sie haben das Tier nicht auf Verdacht hin zertreten oder sonst wie umgebracht, sondern ihm das Lebensrecht zugestanden.

Wir können von den drei Buben viel lernen, auch für unser Verhalten am Sommerlager. Franziskus wird sich freuen. Denken wir auch daran beim nächsten Laudato sii (Lobet den Herrn, ... und auch die Erde soll Gott loben, die Erde, unsere Schwester, ... und alles, was darauf ist).

Euer Kaplan Hubert Sofer (Hathi)

Warnung

... sie sind unter uns!

Für alle, die schon seit längerer Zeit mit immer den gleichen Fragen hadern: Hier nun die Antwort auf die Frage der Menschheit: Es gibt sie, die

Caravelles

Ein Sommerlager mit erhöhter weiblicher Beteiligung liegt vor uns und es gibt wieder Hoffnung in der Pfadfindergruppe 55.

Andrea

Der Spatenstich in Stichworten

8. Mai 1997

Manfred W.

Ein Bezirksvorsteher mit dem Gespür für das wirklich Wichtige. Beehrte uns mit seiner Anwesenheit und stach zu.

Msgnr. N.

Ein Pfarrer bei der Sonntagsarbeit. Segnete und verrichtete auch körperliche Arbeit.

Kurt P.

Seine Rede so glänzend wie die Knöpfe an seinem Sakko. Der dritte Mann bei der Arbeit.

Gatsch

Trotz genauester Untersuchung des Tatortes wurden keine steckengebliebene Schuhe im Erdreich gefunden. Ein Lob an die Wetterfestigkeit der Spatenstich-Besucher.

Hugo

Auch beim Spatenstich im mehrfachen Einsatz... „Ob Buttons, Aufbausteine oder Leiberl, wer nicht kauft, der kriegt von Alph ein Nasenreiberl!“

Regen

Kollektives Einstimmen auf die Behauptung: Regen beim Spatenstich bringt Glück für den weiteren Bauverlauf.

Anton F.

Der Mann von der Würstelausgabe hat alles im Griff.

Sekt

Perlender Schaumwein für die Prominenz.

Fr. S., Hr. S., Fr. H., Hr. H., Fr. G., usw.

Es gibt sie wirklich, die Menschen mit Herz und unermüdlichen Einsatz, sie sind bei uns im Aufsichtsrat versammelt.

Werner B.

Ein Fachmann aus der Ferne. Wurde mit erheiterten Gesichtsausdruck vor der Baugrube gesichtet.

Christian H. und Herr B.

„Die Kunst und die Wirklichkeit“ oder „Wie sag’ ich’s ihm?“ Eine Tragikkomödie in wievielen Akten?

Ingolf W.

Ein ruhender Pol in der Hektik des Geschehens.

Kettenreaktion

Eine Spende jagt die andere. Auch ein kleiner politischer Konkurrenzkampf wurde beobachtet.

Bernd G., Jörg G., Andi P., Emanuel G., Klaus S.

Ein neues, junges Team eröffnet uns Einblicke in die Vielseitigkeit ihrer Fähigkeiten und lässt uns für die Zukunft hoffen.

Reunion

Last but not least. Das Comeback des Tages. Wolfgang P. und Robert W. haben das Mundstück wieder angesteckt. „Keep on swinging“.

Andrea

Pfingstlager der Wichtel und Wölflinge

17. bis 19. Mai

Unsere Eltern brachten uns am Samstag zum Liesinger Bahnhof, wo wir uns zu unserem Pfingstwochenende trafen.

Wir sind mit dem Zug und dem Bus nach Pernitz gefahren, und dann sind wir noch ein bisschen gegangen und haben neben einem Bach die Messe gefeiert. Dann mussten wir noch weiter gehen, bis wir endlich, Ferao und ich als erstes, bei der Unterberghütte waren. Zum Abendessen hat es Erbsensuppe gegeben, und wir haben Wasser dazu getrunken. Als wir mit dem Essen fertig waren, haben wir unseren Schlafplatz angeschaut. Dort war viel Platz für uns. Dann haben wir draußen gespielt und sind anschließend schlafen gegangen.

Am Sonntag hat uns Balu früh aus den Betten gejagt, wir haben die Führer aber noch früher geweckt. Vor dem Frühstück um 8 Uhr haben wir draußen noch ein bisschen gespielt. Nachdem wir die Tische abgeräumt hatten sind wir zum Gipfelkreuz gegangen.

Wieder zurück bei der Hütte gab es noch ein Geländespiel, das „Die Wichtel und die Gnome“ hieß. Es hat verschiedene Stationen gegeben, und für alle jene, die alle Stationen gemacht haben, hat es eine kleine Belohnung gegeben. Bis zum Mittagessen durften wir draußen noch ein bisschen spielen.

Am Nachmittag haben wir ein Sondertreffen mit dem Thema „Rettet die Au“ gemacht. Wir haben uns in zwei Gruppen geteilt. Die eine Gruppe war für ein Kraftwerk, die andere dagegen. Nachdem wir gegeneinander einige Spiele gemacht hatten, Plakate gezeichnet und Fernsehwerbung gemacht hatten, versammelten wir uns alle, und haben über das Thema noch diskutiert. Auch eine Demonstration haben wir gemacht, allerdings in Form von Merkballspielen. Zum Schluss haben wir die Au doch noch gerettet.

Nach einigen Stunden haben wir dann noch ein Nachtgeländespiel gemacht, wir mussten jemanden befreien. Dann haben wir 5 Säcke finden müssen, die wir 5 Feen bringen mussten. Dann sind wir schlafen gegangen.

Am Montag haben wir am Vormittag noch ein großes Brettspiel gespielt. Verschiedene Dschungeltiere versuchten Maugli aus der Affenstadt zu befreien. Auf dem Weg dorthin gab es viele Aufgaben zu lösen. Nach dem Mittagessen sind wir noch in eine Höhle gegangen. Mit dem Bus haben wir noch die Mirafälle besucht und sind anschließend zum Bahnhof gefahren. Am Abend haben uns unsere Eltern, die sich ein Wochenende von uns erholen durften, zufrieden in Empfang genommen.

Ein tolles Wochenende für alle, die mitgefahren sind!

Tschikai und Tha
Geländespiel „Wichtel und Gnome“

Beim Geländespiel „Wichtel und Gnome“ hatten die Kinder bei einer Station die Aufgabe, ein Gedicht zu erfinden. Hier ist ein Beispiel:

Limerskin, Tschi-Tschi, Sarchi, Indiga, Badschna, Christian
Das Nachtgeländespiel

Diesmal beim Pfingstlager haben wir ein Nachtgeländespiel mit Feen gehabt. Die Geschichte dazu war:

Es war vor Jahrhunderten ein Priester, der hatte sich gedacht: „Wenn ich Priester bin, kommen alle reichen Leute und dann kann ich stehlen.“ Da er soviel gestohlen hat, wurde er von den Feen verwunschen. Bevor er verwunschen wurde, gab er Laute von sich. Nur die Feen konnten das verstehen.

Aber die Feen hatten eine andere Sprache, die wir nicht verstehen konnten. Wir konnten auch nicht so einfach ohne irgend etwas zu den Feen gehen und nach den eigenartigen Wörtern fragen. Wir mussten, um die Wörter herauszufinden, Geldbeutel finden, die versteckt waren, und dann die Feen suchen.

Es gab fünf Feen, daher mussten wir auch fünf Geldbeutel finden. Nachdem dreimal die Glocken geläutet hatten, mussten wir zur Kirche gehen, wo dann der Priester befreit wurde.

Die Wörter mussten wir von hinten nach vorne lesen, um sie zu entschlüsseln. Als Belohnung bekamen die Ersten, die bei der Kirche waren Fizzers u.s.w. , die anderen bekamen als Trostpreis jeder ein Zuckerl.

Sarchi
Rettet die Au!

Im Rahmen des Sondertreffens „Rettet die Au!“ versuchten zwei Gruppen von Kindern mit Werbemaßnahmen die Stimmung der Wiener Bevölkerung für oder gegen ein Wasserkraftwerk zu beeinflussen. Hier ein zeichnerischer Beitrag einer offensichtlichen Kraftwerksbefürworterin:

Mehr Strom für Wien

[Zeichnung nur im Papier-Hugo]

Zeichnung: Nina Kern (Amona)

Das Pionierlager

des Späher-Trupp 1

Das Pionierlager 1997 führte uns nach Ettendorf im Burgenland.

1. Tag

Nach dem üblichen Anreisestress (Zelt aufbauen, Feuerstellen errichten, Rasen mähen, etc.) gab es am Abend ein Nachtgeländespiel, bei dem es um verfeindete Spezialeinheiten ging, die Flugzeugteile finden mussten.

2. Tag

Nach Morgensport und Frühstück wurde der Vormittag mit Streetball spielen und dem Errichten eines Pizzaofens verbracht. Am Nachmittag fuhren wir in das größte Freibad Österreichs in Fürstenfeld.

3. Tag

Lagerbauten standen auf dem Programm. Es wurde ein zweistöckiges Baumhaus errichtet. Am Nachmittag fuhren wir wieder nach Fürstenfeld ins Freibad.

4. Tag

Abreisestress! Abbauen, Lagerplatz säubern, usw. Anschließend statteten wir dem Freibad noch einen Besuch ab. Danach ging es ab nach Hause.

Es war nach langer Zeit wieder einmal ein Pionierlager ohne Regen!!!

Daniel Koffler

Törv. Védves erstes Lager

oder: MiScHeN ImPoSsIbLe

Am verlängerten Pfingstwochenende von 17. bis 20. Mai, laut mitteleuropäischer Zeitrechnung, machten die RaRo der 55er einen vergnüglichen Familienausflug. Wir fuhren nach Kärnten, zu der Mutter unserer Patrullenmutti, Helene. Da ihre Familie dort ein Haus besitzt, und dieses nicht bewohnt oder von Hausbesetzern oder Außerirdischen besetzt war, wohnten wir dort.

Da wir das ganze mit Sonnenschein verschönerte Wochenende genießen wollten, fuhren wir bereits um 5:50 Uhr von Wien-Westbahnhof weg. Mit uns im Zug war die komplette U-14 Kampfmannschaft der Wiener Austria. Also mit anderen Worten, 16 Jungproleten versprachen eine lustige und anregende Fahrt. Nach einigen kleineren Problemen mit dem Schaffner und unseren kleinen Nachwuchspolstern kamen wir gesund in Kärnten an.

In Kärnten angekommen, aßen wir einen Bauernburger, also eine Leberkässemmel. Nach einer Wanderung von etwa 20 Minuten kamen wir beim Hause Tichawa an. Dort veranstalte Helene eine etwa zweistündige Haustour. Mit diesem Satz möchte ich nur die Größe des Hauses dokumentieren. Wir bezogen unsere Betten und vergönnten unseren Luxuskörpern einige Sonnenstrahlen. Am frühen Abend besprachen wir das Programm.

Die RaRo wollten natürlich die Berge besichtigen und Touren gehen, doch unsere faulen Führer wollten nicht. So mussten wir mit dem geplanten Programm vorliebnehmen. Das Programm stand unter dem Motto „Die RaRo lernen einander besser kennen“. Dieses sollten wir durch Persönlichkeitsspiele, Gespräche und Strip-Poker erreichen.

Aber diese Spielchen waren nur der Rahmen für dieses coole Wochenende. Wir kochten gemeinsam Pizza (wahrscheinlich die dickste Pizza der Welt), Palatschinken und Tee. Auch die körperliche Ertüchtigung kam nicht zu kurz. Fußball und Mülltonnenbasketball wurden neu erfunden. Leider verletzte sich Matthias beim Fußball spielen. Da der Sommer die Zeit der Wasserspiele ist, kamen wir um eine Wasserbombenschlacht nicht umhin. Wir benutzten Wasserbomben und erfanden das legendäre Flaschendrehen-Spiel neu. Die Pausen zwischen essen, Kennenlernspiele und schlafen nutzten wir für Poker. Natürlich fuhren wir auch mit dem Tretboot und gingen schwimmen.

Als Resümee des Ausfluges kann man nur sagen: echt super Ausflug. Aber das war ja klar, denn alles was die RaRo und Führer anfangen, wird super.

Da dieser Bericht viele offene Fragen offenlässt, gibt es bereits einen neuen Band, des Törv. Védve - Sammelbandes, der genaue Hintergrundberichte und die intimsten Bilder der RaRo und Führer preisgibt. Das Kapitel des neuen Bandes ist „Kernten is a Wanssin“ und ist im Heisel-Verlag erschienen.

Klaus Spiegl

Liebe Hugo-Leser! 
Es ist lange her seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, aber es ist sich vor lauter Diplomarbeit irgendwie nicht ausgegangen. Jetzt, den Kopf voll neugewonnener Freiheit und voller Ideen, werdet ihr hoffentlich wieder öfter das ein oder andere von mir lesen. Diesmal eine

Detektivgeschichte

Rasimo Kurt saß in seinem Büro und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Er starrte an die Decke und langweilte sich. Es war einfach überhaupt nichts los! Den letzten Mordfall hatte er an einem lächerlichen Nachmittag gelöst und ein neuer war nicht in Sicht. Sogar die Kokaindealer waren an den schönen Frühsommernachmittagen lieber im Grünen als in der Karlsplatzpassage, schien es. Von dieser Seite war also keine allzugroße Spannung zu erwarten. Auch die Diebe lagen anscheinend lieber auf der Donauinsel als auf der Lauer und die Handtaschenräuber halfen vor lauter guter Laune den alten Frauen über die Straße.

„Trrrrriiing“ - „Wenigstens ein Anruf!“ dachte Rasimo Kurt und griff blitzschnell zum Telefon. „Hallo! Ist dort der Detektiv? Hier spricht Hermine Stangl. Mein Pudel Schurli wurde heute morgen entführt, als ich beim Bäcker war, um dem Schurli und mir ein paar Golatschen zu kaufen! Bitte helfen sie mir! Der Schurli kriegt einen Herzinfarkt, wenn er sich zu sehr aufregt!“ Rasimo glaubte seinen Ohren nicht - rief ihn da eine überspannte Dame an wegen eines abhandengekommenen Schoßhundes? Ihn, den berühmten Mord- und Suchtgiftspezialisten? Zuerst hätte er schon fast aufgelegt, aber dann besann er sich eines besseren und beschloss, den Fall zu übernehmen - es war ja sonst nichts los.

Das sollte sich allerdings rasch ändern. Als Rasimo Kurt bei der beleibten, in ein auffälliges rosa Kostüm gehüllte Frau Stangl auf dem Sofa saß, sich das Fotoalbum mit unzähligen Bildern des dicken Pudels ansehen und 3 Golatschen essen musste, hörte er im Radio einen Bericht über einen Diamantraub, der sich gerade ereignet hatte. Die Räuber hatten einen Transport überfallen und einen der wertvollsten Diamanten der Welt, das „Auge der Helena“, wie der Stein seiner Größe und Leuchtkraft wegen genannt wurde, erbeutet. Der Direktor der Nationalbank, wo der Stein aufbewahrt werden sollte, war untröstlich und hatte große Angst, dass die Täter mit dem Stein über die Grenze entkommen könnten.

Rasimo hörte sich die Geschichte interessiert an, während Frau Stangl weiterjammerte und ab und zu eine dicke Träne von der Wange wischte. Ihre größte Sorge war, Schurli koste es was es wolle vor dem Wochenende zurückzubekommen, da sie zu ihrer Schwester in Deutschland fahren wollte und Schurli als Beschützer brauchte. Als Rasimo Kurt wenig später ging, war ihm so schlecht von den Golatschen, dass er sich seine Rauschgiftdealer herbeiwünschte. Die zwangen ihm wenigstens nichts auf! Aber er wollte sehen, wie er den Hund wiederbeschaffen konnte.

Er telefonierte mit allen Tierheimen und fragte, ob irgendwo ein Pudel gefunden worden war, aber ohne Erfolg. Es sah so aus, als müssten er und Frau Stangl doch auf die Lösegeldforderung warten ...

Am nächsten Morgen geschah etwas Seltsames: Als Rasimo ins Büro kam, war eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. „Ich habe meinen Schurli zurück! Er war an der Tür der Bäckerei angebunden! Alles ist gut und wir fahren morgen zu meiner Schwester nach Berlin!“ „Na also“ dachte Rasimo Kurt. „Dachte ich mir doch gleich, dass sich niemand freiwillig so einen Hund ins Haus holt. Nur dass sie kein Lösegeld wollten, ist mir ein bisschen suspekt.“

Rasimo Kurt hatte seine kurzzeitige Beschäftigung also wieder gegen Nichtstun eingetauscht und daran änderte sich den ganzen Tag über nichts. Nur das Radio mit den stündlichen Nachrichten und Spekulationen über den Diamantenraub brachte ein wenig Abwechslung. Die Polizei hatte immer noch keine Anhaltspunkte. Rasimo beschloss, eine Runde spazieren zu gehen. Er schlenderte gedankenverloren durch die Stadt und wie zufällig führte ihn sein Weg in die Gegend, wo Frau Stangl wohnte. Er ging in die Bäckerei in Frau Stangls Nachbarhaus und begann ein Gespräch mit der Bäckerin. Sie war sehr nett und erzählte ihm gleich von der Tragödie der gestrigen Hundeentführung und des glücklichen Ausgangs der Sache. Nun war ja alles gut und Frau Stangl könnte endlich verreisen.

Als Rasimo wieder auf die Straße trat, stand ihm plötzlich Frau Stangl mit ihrem Pudel gegenüber. Die korpulente Dame war hocherfreut, Rasimo zu sehen und bevor er sich auch nur wehren konnte, hatte er die Leine in der Hand und Frau Stangl war in der Bäckerei verschwunden. Rasimo schaute auf den Hund hinunter und fragte sich, wie um alles in der Welt so ein Aufsehen um ein solches Tier gemacht werden könne. Noch dazu hatte er anscheinend Flöhe, der Pudel. Er kratzte sich andauernd hinter dem Ohr und hatte schon eine wunde Stelle dort ... Ein schreckliches Tier, dachte Rasimo Kurt und er war heilfroh, als Frau Stangl endlich ihren Tratsch beendet hatte und ihm die Leine wieder abnahm. Schnell machte sich der Detektiv davon.

Wieder zurück im Büro drehte er das Radio auf. Noch immer keine Lösung im Diamanten- Fall. Nur eine Spur nach Deutschland, wo ein Diamantenschmugglerring ausgeforscht worden war, der wahrscheinlich ein paar Morde auf dem Gewissen hatte. Aber so wirklich konnte das die Polizei auch nicht beweisen. Die Verbindung zu dem Raub in Wien war jedenfalls nicht auszuschließen.

Als Rasimo Kurt an diesem Abend aus dem Büro kam, sah er Frau Stangl auf der Titelseite der Kronenzeitung prangen, mitsamt ihrem Schurli. Ganz Österreich sollte von der gemeinen und noch dazu total unnötigen Entführung des Hundes erfahren. Und alle sollten mit der armen Frau Stangl mitleiden. Und sich mit ihr freuen, dass es doch gut ausgegangen war und sie nun endlich den wohlverdienten Urlaub in Berlin antreten konnte.

Als Rasimo den Artikel gelesen hatte, lief ihm plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken. Sollte die Entführung doch nicht so sinnlos gewesen sein, wie es aussah? War die auffällige Frau Stangl in Gefahr? Sollte ihre Reise vielleicht von Diamantschmugglern überwacht und ausgenützt werden? Was wird geschehen, wenn sie und Schurli in Deutschland ankommen?

Habt ihr eine Ahnung, wie der Fall zu lösen ist? Vor allem die folgenden Fragen sind für die Lösung des Rätsels wichtig: Wo ist der Diamant? Wer soll ihn schmuggeln? Was steckt hinter Schurlis Entführung?

Die Auflösung gibt´s im Hugo 23.

Viel Spaß beim Tüfteln!

Jutta

Karlchen und Karoline

Es war einmal eine Maus namens Karlchen. Er lebte in einem kleinen Wald in seinem Mäuseloch und war sehr einsam, da er keine Mäusedame hatte. So war für ihn jeder Tag wie der andere ohne jegliche Veränderungen. Er wünschte so sehr eine Bekanntschaft mit einer Mäusedame, dass er sich vornahm, den kleinen Wald zu verlassen und sich auf Wanderschaft zu begeben. Gesagt, getan! Am nächsten Morgen packte Karlchen seine Sachen und schnallte sich den Rucksack auf den Rücken.

Er wanderte durch den Wald, bis er auf ein großes Feld kam, wo er auf einige Feldhasen traf, mit denen er etwas plauderte. Er fragte sie, ob sie eine alleinstehende Mäusedame kennen, doch leider wusste keiner der Hasen von einer einsamen Maus. Nachdem die Hasen ihm Glück für seine weitere Suche gewünscht hatten, marschierte er weiter. Er überquerte das Feld und gelangte zu einem kleinen Bach. Er überlegte gerade, wie er über den Bach kommen sollte, als ein Frosch seine Nase aus dem Wasser streckte. Karlchen fragte den Frosch, ob er eine einsame Mäusedame kenne, doch der Frosch verneinte diese Frage. Aber er half Karlchen über den Bach, damit er seinen Weg fortsetzen konnte.

Dieser wurde schön langsam hungrig und müde. Er fand einen schönen, großen Baum, unter dessen Blätterpracht er sich niederließ, um etwas zu schlafen. Nach einiger Zeit wurde er von lautem Vogelgezwitscher geweckt. Er öffnete seine Augen und sah eine Schar Amseln auf den Ästen sitzen. Er fing an, mit den Amseln zu sprechen und fragte auch sie nach einer einsamen Maus. Aber auch die Amseln hatten keine alleinstehende Maus gesehen. Sie versprachen, Karlchen zu helfen und flogen sogleich los, um sich auf die Suche zu machen. Wenig später kehrten sie von einer erfolglosen Suche zurück. Dafür hatte eine der Amseln ein Stück Käse aufgetrieben, um den Hunger von Karlchen zu stillen. Danach machte sich Karlchen wieder auf den Weg, nachdem er den Amseln für ihre Hilfe gedankt hatte.

Nach drei Tagen und drei Nächten erfolgloser Suche dachte Karlchen, dass er sich wieder auf den Heimweg machen würde, da es anscheinend keinen Sinn hatte, weiter zu suchen.

Am nächsten Morgen machte er sich also auf den Rückweg und begegnete dabei seinen auf den Hinweg getroffenen Bekannten, die ihn fragten, ob er eine Frau für sich gefunden hatte. Sie zeigten offenes Mitleid mit ihm, als sie erfuhren, dass er keine Mäusedame gefunden hatte. Zurück in seinem kleinen Wald ging er zu allererst zu seinem Mäuseloch. Doch was sah er da: Das Mäuseloch war nicht leer, sondern eine Mäusedame saß darin und weinte. Er ging zu ihr und versuchte sie zu trösten. Sie erzählte ihm, dass sie Karoline hieße und sehr einsam sei, da sie keinen Mäuserich habe. Da fing Karlchen zu lachen an, und Karoline fragte ihn, was denn daran so lustig wäre. Da erzählte er ihr von seiner Suche nach einer Mäusedame. Da musste auch Karoline lachen und sie fielen sich in die Arme.

So haben sich zwei einsame Mäuse gefunden. Sie richteten sich das Mäuseloch schön ein und lebten sehr glücklich miteinander. Und wer sagt’s denn: Nach einigen Monaten konnte man den Nachwuchs herumtollen sehen.

So lebten Karoline und Karlchen mit ihren Kindern glücklich zusammen, bis an ihr Lebensende.

Silva

Muss das sein

Muss das sein, ihr schimpft besessen,
nur wenn ich da bin, alles vergessen.

Muss das sein, ihr alle husst,
nur wenn ich da bin, von nichts gewusst.

Muss das sein, ihr spinnt Intrigen,
nur wenn ich da bin, wird geschwiegen.

Muss das sein, ihr Witze macht,
nur wenn ich da bin, keiner lacht.

Muss das sein, dass alle reden,
nur wenn ich da bin, schweigt ihr eben.

Muss das sein, dass alle glotzen,
und wenn ich da bin, muss ich kotzen.

Anton

Unüberhörbare Stimmen

„Sie kann uns heute nicht mehr schützen.“
„Wir sind ja nur ein kleines Land.“
„Was soll neutral sein da noch nützen?“
„Wer sichert uns’ren Fortbestand?“

„Was heißt denn schon ein ewiges Versprechen?“
„Immerwährend ist doch ziemlich relativ.“
„Zum eig’nem Vorteil darf man ja mit allem brechen.“
„Neue Wege suchen ist nur prospektiv.“

„Wie oft hat man sie schon untergraben?“
„Alles eine Frage diplomatischer Definition.“
„Wen kümmert’s, wenn wir sie zu Grabe tragen?“
„Die NATO wär’ das Beste in uns’rer Situation.“

„Den Frieden sichert man mit einem großen Heer.“
„Konflikte löst man besser mit Stahlhelm und Gewehr.“

„Ein bisschen Propaganda und das Volk ist willig.“
„Und übrigens, die NATO, sie ist ja auch noch billig.“

„Keine Frage, zu uns passt sie.“

Es ist billig. Cheap and nasty.

Keith

Bingo

Fortsetzung von Hugo Nr. 19:

Begleiten wir Bingo wieder ein Stück auf seiner Suche nach den Rätseln und Geheimnissen, die sich im dichten Wald verbergen

Bingo, unser kleiner Indianerjunge war nun zu dieser merkwürdigen Stelle mitten im Wald gekommen, wo eine Vielzahl an gefällten Bäumen eine kreisrunde Lichtung ergaben. Hätte es zu Bingos Zeiten schon Wettbüros und Stephen King gegeben, er hätte bestimmt auf ein Kettensägenmassaker gesetzt. So aber gab es für Bingo nur zwei Alternativen: Entweder war hier ein durchgeknallter Holzfäller am Werk, der mit einer mehrmonatigen Kälteperiode rechnete. Oder, und diese Variante kam ihm ein bisschen realistischer vor, war dafür das Waldmonster verantwortlich, dessen Schwanz er solange gefolgt war. Er verwarf nun die Idee mit dem Holzfäller und überlegte, was er als nächstes tun sollte. Er entschied sich, eine Runde zu schlafen und er handelte danach.

Als er wieder aufwachte merkte er, dass er mindestens 12 Runden geschlafen hatte, denn als er aufwachte war es schon taghell. Die Sonne hatte schon eine solche Kraft, dass sich Bingo nun auch noch mit den unangenehmen Folgen eines Sonnenbrandes auseinanderzusetzen hatte. Seine Morgentoilette erledigte der kleine Junge rasch, galt es doch sich größeren und wichtigeren Aufgaben zu stellen: der Suche nach ein wenig Essbaren.

Seit er sein kleines Dorf verlassen hatte, war Bingo nicht mehr dazugekommen, etwas zu essen und nun quälte ihn sein Hunger schon sehr. Er beschloss, sich Pfeil und Bogen zu basteln. Holz dafür gab es hier ja genug, und da Bingo ja ein schlauer Junge war, verwendete er zum Spannen des Bogens ein Stück Stoff, den er von seiner Hose riss. Die Pfeile richtig spitz zu machen, war sein größtes Problem. Doch auch das gelang Bingo, indem er die Kante eines sehr scharfen Steines zum Spitzen verwendete. Ausgerüstet mit Bogen und drei Pfeilen, versteckte sich Bingo hinter zwei sehr dicken Bäumen und begann seine Umgebung sehr genau und aufmerksam zu beobachten.

Und da Bingo nicht nur ein tapferer, sondern auch ein sehr glücklicher Indianerjunge ist, gelang es ihm schon mit seinem ersten Pfeil einen daherhoppelnden Hasen zu erledigen. Anfängerglück, dachte Bingo und damit hatte er wohl auch recht. Auch beim Feuermachen hatte Bingo Glück, fand er doch sehr bald zwei halbgroße Steine, die er fest zusammenschlug. Die Steinfunken entflammten seine trockenen Holzspäne, die er vorher beim Schnitzen gesammelt und zu einen Haufen zusammengeschlichtet hatte. Bingo machte alles so, wie er es bei seinem Vater und bei seiner Mutter gelernt hatte und er konnte mit seinem ersten selbstzubereiteten Mahl recht zufrieden sein. Wären sie dabei gewesen, wären seine Eltern recht stolz auf Bingo gewesen, so aber machten sie sich große Sorgen um ihren kleinen Jungen.

Daran aber dachte Bingo natürlich nicht, wollte er doch zuerst noch das Waldmonster finden und das Rätsel um die gefällten Bäume lösen. Nachdem Bingo mit dem Essen fertig war - wie ihr euch vorstellen könnt, schlug sich Bingo den ganzen Bauch voll - wollte er dem Schwanz des Ungeheuers ein Stück weiter folgen, doch dazu kam es nicht. Völlig erschreckte zuckte Bingo zusammen.

Fortsetzung in Hugo 25.

Anton

Schlag

Aus unserer Serie „Wörter, die mit ‘Sch’ beginnen“

Schlagader

Manche Ärzte hätten die liebe Not, falls sie die Schlagader mit einer Vene verwechseln würden. Doch bevor solch ein Unglück zu geschehen droht, sollte dem Patienten empfohlen werden, sich sofort aufzuregen und lauthals zu schreien. Dabei müßten seine „Kabeln“ dermaßen hervortreten, sodaß ein einfacheres Fortsetzen der Arbeit ermöglicht wird.

Oachkatzelschwoaf

Beliebtes Getränk bei diversen Festen. Zutaten: Ein Kleiner, mit Schokolade ausgeschäumter Waffelbecher, gefüllt mit Haselnusslikör und einem Gupf Schlagobers obend’rauf. Der Oachkatzelschwoaf wird nicht wie ein ordinärer Whiskey getrunken, sondern sein Genuss ist ein regelrechtes Ritual: Die Hände werden hinter dem Rücken verschränkt. Nun wird der Becher in den Mund genommen, der Inhalt getrunken und der Becher gleichzeitig zerbissen; und wer es schon ‘mal probiert hat, weiß, dass es gar nicht so einfach ist, einen OKS gesellschaftsfähig zu trinken.

Niederschlag

Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge in Wien beträgt 650 mm. Das ist nicht viel.

Schlagbaum

Als 1989 etwas überraschend der Eiserne Vorhang quer durch ganz Europa fiel, war der Jubel noch groß. Doch die Schlagbäume senkten sich bald danach wieder - diesmal allerdings auf der anderen Seite. Denn so war das nun wieder auch nicht gemeint, als Außenminister A. Mock den Stacheldraht nach Ungarn durchschnitt.

Vollkommen dicht für ärmere Menschen wird die Außengrenze der EU spätestens, wenn demnächst das Schengener Abkommen in Kraft tritt. Unser Reichtum wird gesichert, niemand soll uns stören. Na bravo, „freier“ Westen!

Klippenspringen

Der Trend zu Extremsportarten ist unverkennbar. Paragleiten, Drachenfliegen, Bungee-Jumping, Canyoning u.v.a.m. erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Königin der Extremsportarten aber, da extrem und graziös zugleich, ist und bleibt das Klippenspringen. Wenn man aus schwindelerregender Höhe, die aufbrausende Gischt der Wellenberge, die an der Steilküsten zerbrechen vor Augen, den sekundenlangen freien Fall mit fünffachen Salto rückwärts und zweieinhalb Schrauben gehockt letztendlich mit einem gekonnten Aufschlag im Meerwasser vollendet... ja, dann kann man sich zurecht als den waagemutigsten Extremsportler aller Extremsportler bezeichnen.

Allerdings erfordert die hohe Kunst des Klippensprungs neben der Voraussetzung einer angeborenen Wilder-Mann-Mentalität jahrelanges mühevolles Training. Und selbst dann ist man nicht davor gefeit, dass der ein oder andere Sprung lediglich ein schmerzvoller Schlag ins Wasser wird, wie selbst der wohl kühnste und berühmteste unter den Klippenspringern zu berichten weiß.

Teutonia, Olympia u.a.

Vor kurzem erzählte mir ein Freund folgende Episode: Er saß mit zwei Studienkolleginnen im Subway, als zwei Burschen mit vernarbten Gesichtern die Aura betraten und sich zu besagtem Dreiergrüppchen setzte ohne die Erlaubnis abzuwarten. Sofort lenkten sie das Gespräch (das sie nur mit den Damen führten - der Freund wurde ignoriert) auf ihre Verbindung, ihre Gemeinschaft, ihren Männerbund, ihre Tapferkeit, ihr Ehrgefühl, ihre Trinkfestigkeit, ihren Mut, ihre Härte, das erhobene Gefühl, das einen überkommt, wenn man einen Schmiss geschlagen bekommt usw. Die Mädchen, die des aufdringlichen Protzgehabes der beiden Verletzten offensichtlich überdrüssig waren, flüchteten zuerst einmal - typisch Damen - Richtung Klo. Mein Freund hatte währenddessen die Gelegenheit die beiden zu fragen, ob sie denn glaubten den beiden Damen damit zu imponieren. Sie meinten darauf: „Jede Frau liebt insgeheim vernarbte Männer!“ Na, wenn sie meinen ...

Vorschlaghammer
(von Peter Gabriel)

Ich will sein - dein Vorschlaghammer
warum rufst du meinen Namen nicht!
Ich will dein Vorschlaghammer sein!

Schlagloch

Fahr einmal von Fertöràkos (Ungarn) nach Yuzhnoural’skiy (Kasachstan) und du weißt, was ein Schlagloch ist!

Peitschenschlagsyndrom

Hansi ist gerade nicht erreichbar, denn er bearbeitet Micha
(Bild der Redaktion bekannt)

MRTA

Angesichts der Erstürmung der seit 4 Monaten von der peruanischen Guerillabewegung MRTA besetzten japanischen Botschaft in Lima und der Tötung aller 14 BesetzerInnen regte sich neben dem weltweiten Jubel auch so mancher Protest über das Vorgehen des Militärs. Es kam zu einigen Demonstrationen und auf so manche peruanische Botschaft wurde ein Anschlag verübt. So auch auf jene in Wien. Hier das Bekennerschreiben:

Wir haben in der Nacht des 1. Mai 1997 an der peruanischen Botschaft die Parolen „Fujimori - Clinton - Hashimoto = Mörderbande. Free all Prisoners“ angebracht. Das Blut, das an ihren Händen klebt, haben wir auf die Botschaft und das peruanische Staatswappen geschüttet.

Wir haben damit die Verantwortlichen des Massakers an der MRTA vom 22. April 1997 benannt. 14 KämpferInnen der MRTA wurden durch das diplomatische und militärische Zusammenspiel dieser drei Staaten ermordet. Freiheit für alle politischen Gefangenen!

(Quelle: TATblatt - Originaltextservice)
Schlagersänger

Schlagersänger werden nicht nur reich und berühmt, ihnen laufen auch die Frauen in Scharen zu. Man denke nur an Roy Black oder Hansi Hinterseer. Was man dazu braucht: halbwegs ansprechendes Äußeres (obwohl es auch Gegenbeispiele gibt - siehe Heino), Kleidung irgendwo zwischen Rüschenhemden und Rustikal-Outfit, was eben gerade so in den Zeitgeist passt und die Fähigkeit zu singen, ohne zu stottern oder dabei rot zu werden.

Lieder muss man keine schreiben können, das organisiert schon die Plattenfirma. Und eine besonders eindrucksvolle Stimme braucht man auch nicht, das macht die Tontechnik.

Ein zukunftsträchtiger Beruf also für alle, die immer das Geld der Kelly-Family haben wollten, aber auf ein Leben auf einem verrottenden Hausboot verzichten können.

Berühmte Schlager:

Wenn wir erklimmen

Handschlag ein Lächeln, Mühen vergessen
alles aufs Beste bestellt.
Fels ist bezwungen, frei Herz und Lungen
ach wie so schön ist die Welt.

Wahre Freundschaft

Keine Ader soll mir schlagen,
da ich nicht an dich gedacht.
Ich will für dich Sorge tragen
bis zur späten Mitternacht.

Die alten Rittersleut

So ein alter Rittersmann
hatte sehr viel Eisen an.
Die meisten Ritter, i muaß sagn,
hat deshalb der Blitz derschlagn.


Auch heuer gibt es wieder einen Bericht vom besten Fest Hollands!

Koninginnedag - das Fest der Kinder

Norbert und ich haben uns ja schon voriges Jahr zum Geburtstagsfest der holländischen Königin am 30. Mai nach Amsterdam begeben. Und weil das ein so großer Erfolg war, waren wir auch heuer wieder dort. Diesmal möchte ich euch ein bisschen über den Vondelpark erzählen. In diesem Park, dem größten der Stadt, findet am Königin-Geburtstag immer der „Freie Markt“ der Kinder statt. Das heißt: Alle Kinder in Amsterdam dürfen dorthin gehen und etwas verkaufen. Was ist ganz egal. Je besser die Idee, desto mehr Geld können sie damit verdienen. Denn nicht nur die Kinder der Stadt, sondern auch die Erwachsenen kommen dann den Tag über vorbei und spielen und kaufen.

Viele Kinder verkaufen selbstgebackenen Kuchen oder Limonade, und viele machen Spiele. Da gibt es zum Beispiel Eierwerfen. Einer steckt seinen Kopf durch eine Holztafel mit einem Loch, und die Leute dürfen für Geld mit rohen Eiern auf ihn werfen. Damit es nicht ganz so grauslich ist, trägt das „Opfer“ eine Taucherbrille ...

Ich mochte auch die ruhigeren Verkaufsstände mit etwas weniger Action sehr. Bei einem konnte man sich zum Beispiel ein Geheimnis kaufen. „Zahle uns einen Gulden und wir erzählen dir unser Geheimnis“ stand auf dem Werbeplakat. Und auch der Stand, wo Gespräche verkauft wurden, erfreute sich großer Beliebtheit. Man konnte für einen Gulden (6,3 Schillinge) wählen zwischen einem philosophischen, einem langweiligen, einem lustigen oder einem persönlichen Gespräch.

Kleine Mädchen versuchten sich als Maniküre und lackierten Fingernägel oder frisierten die Leute. Und das Spiel „lege eine Münze auf eine Orange“ wurde an jeder Ecke gespielt. Ich wusste nicht, dass es unmöglich ist, auf eine in Wasser schwimmende Orange eine Münze zu legen. Die Orange dreht sich nämlich in dem Moment um, in dem die Münze sie berührt. Probiert es einmal aus - es ist sehr schwierig!

Und dann war da noch ein Spiel, bei dem alle Erwachsenen elend versagten: Ein Kind saß auf einer Leiter und hielt ein langes undurchsichtiges Plastikrohr, das unten auf einem Tisch auflag. Oben wurde ein Ping-Pong-Ball hineingeworfen, der dann unten herausschoss. Man musste nun versuchen, den Ball mit einem Hammer zu treffen, und zwar in dem Moment, in dem er unten aus der Röhre geschossen kam. Ein Ding der Unmöglichkeit! Entweder schlug man viel zu früh zu und der Ball war noch gar nicht da, oder man war zu spät...

Von einer genialen Idee muss ich euch noch erzählen, obwohl sie nicht von Kindern angeboten wurde, sondern von Erwachsenen. Da lagen doch tatsächlich zwei im Schlafsack und schliefen und hatten ein Körbchen mit einem Schild aufgestellt, auf dem stand: „Wir wollen im Schlaf Geld verdienen“. Ob ihnen das wirklich gelungen ist, weiß ich nicht - ich wünsche es ihnen! An Tagen wie dem Koninginnedag ist einfach alles drin in Holland und ich habe schon beschlossen, nächstes Jahr mit einer lustigen Idee hinzufahren und mitzumachen beim allgemeinen Verkaufen. Denkt euch alle was aus und kommt mit!

Jutta

Franz Jägerstätter hätte am 20. Mai seinen 90. Geburtstag gefeiert!

Franz Jägerstätter, geb. am 20. Mai 1907 in St. Radegund im Innkreis (Oberösterreich), war Bauer und durch seine katholische Erziehung ein überzeugter Christ. Er wurde am 6. Juli 1943 wegen Wehrdienstverweigerung zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 um 16 Uhr enthauptet.

Er versah in seiner Heimatgemeinde seinen christlichen Dienst als Mesner. Aus rein religiösen Gründen lehnte er den Dienst in der deutschen Wehrmacht ab und wurde schließlich wegen Wehrdienstverweigerung vor Gericht gestellt.

Daß er ein besonderes Maß an Zivilcourage hatte, bewies er bereits im Jahre 1938, als er als einziger in St. Radegund bei der Volksabstimmung mit „Nein“ stimmte.

Man sollte vielleicht diese Tat etwas erklären: Heutzutage werden Volksabstimmungen, Volksbefragungen oder Wahlen völlig anonym durchgeführt, d.h. man weiß zwar, wer zur Wahl geht, doch wie jemand in der Wahlzelle abstimmt, bleibt ungewiß.

Damals, am 10. April 1938 (also ein Monat nach dem Anschluß an das deutsche Reich!) wurde das Volk befragt: Zitat: „Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Österreichs mit dem deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die Liste unseres Führers Adolf Hitler?“

Darunter war dann das viermal größere „JA“-Ankreuzelfeld neben dem „NEIN“-Ankreuzelfeld und ein nicht zu übersehender Hinweis: Zitat „So wird mit ‘Ja’ abgestimmt! In den Kreis unter dem Wort ‘Ja’ ein Kreuz zeichnen!“

Wenn man die damaligen Umstände kennt, so weiß man, was es bedeutete die Wahlzelle zu benutzen und nicht sofort vor den Augen der nationalsozialistischen Wahlhelfer das „Ja“ anzukreuzen. Ziemlich trauriges, aber wahrscheinlich auch manipuliertes Wahlergebnis: 99,73% „Ja“-Stimmen (Wahlbeteiligung in Wien: 99,5%, wie es am Land ausgesehen hat, kann man sich vorstellen!). Natürlich wurden auch viele Menschen infolge „betont feindseliger Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus“ (Zitat-Ende) von der Volksabstimmung ausgeschlossen.

Franz Jägerstätter war aber nicht von der Volksabstimmung ausgeschlossen, denn er war sicherlich kein aktiver Widerstandskämpfer. Sein Widerstand war allein geistiger Natur; ein Mensch, der sich von Nichts und Niemandem beeinflussen ließ; jemand der von seinem christlichen Glauben sehr überzeugt war. Sein Verhalten konnten sich weder seine Mitmenschen noch die Kirche erklären. Sie verweigerten ihm jeglichen geistigen Beistand und hatten kein Verständnis für seine allzu christliche Lebenseinstellung. Als er 1943 zum Kriegsdienst einberufen wurde, rieten ihm alle, er solle doch „um Himmels Willen“ in den Krieg ziehen, er habe doch Frau und Kind, und solle nicht so engstirnig sein und unverantwortlich handeln. Er solle auch bedenken, welch schiefes Licht seine Wehrdienstverweigerung auf die Gemeinde werfe und welche Folgen dies für seine Familie hätte. Natürlich sprach Franz Jägerstätter sehr oft mit seinem Pfarrer und erhoffte sich eine Antwort darüber, ob er ein guter Christ sei und ob Gott seine Tat wohl verstehen würde, daß er Frau und Kind zurückließ. Aber Franz Jägerstätter blieb mit seiner christlichen Überzeugung allein. Das einzige was die Kirche versuchte ihm vorzuschlagen, war, er solle doch endlich seinen passiven Widerstand aufgeben und einen Antrag auf Sanitätsdienst stellen, welchem höchstwahrscheinlich auch stattgegeben werden würde. Er müßte dann auch nicht unmittelbar an der Front dienen. Doch das war es nicht, was Franz Jägerstätter wollte. Er konnte den Kriegsdienst mit seinem christlichen Gewissen nicht vereinbaren. Für ihn gab es entweder Christsein oder Krieg.

Doch nicht einmal der Pfarrer seines Vertrauens der für ihm immer ein Vorbild gewesen war, versuchte ihn zu verstehen und gab ihm nicht die Kraft, die er für die wenigen verbliebenen Stunden bis zu seiner Hinrichtung so dringend gebraucht hätte. Es muß furchtbar für Franz Jägerstätter gewesen sein zu hören: „Das mußt du dir mit Gott selber ausmachen, aber ich bete für dich.“ Er wurde von seiner Kirche in Stich gelassen!

Axel Corti drehte vor Jahren einen in S/W gedrehten Dokumentarfilm über diesen einzigartigen und absoluten Christen. Zwischen seinen Lebensabschnitten werden immer wieder Interviews mit den dort in St. Radegund ansässigen Menschen gezeigt. Leider hat sich die Meinung über Franz Jägerstätter und seine Beweggründe noch immer nicht geändert. Noch immer ist Franz Jägerstätter ein Verrückter und eigensinniger Sturkopf, den niemand helfen konnte, ein unverantwortlicher Familienvater und Schandfleck in St. Radegunds Geschichte. Und wie steht die Kirche heute dazu?

Peter und Andy
P.S. Erst heuer, fast 54 Jahre nach seinem Tod, wurde das Urteil des nationalsozialistischen Militärgerichts aufgehoben!

Allen, die mehr über das Leben von Franz Jägerstätter wissen wollen, kann folgendes Buch empfohlen werden:

Franz Jägerstätter: „... besser die Hände als der Wille gefesselt ...“ von Erna Putz; Veritas-Verlag; Linz-Wien 1985; ISBN 3-85329-501-0


Lösungen

Auflösung von Rasimo Kurts Fall aus Hugo 20

Der Mörder war Wega S. Zwar log auch Silberberger, aber als Rasimo kam, dachte er, es ging um seine Kokainsucht. Wega S. hingegen wusste sofort, es geht um den Mord und konnte trotz Nachrichtensperre ungefragt ein Alibi präsentieren.


erstellt: Juni 1997 von Joe Gurnhofer;
inhaltliche oder technische Fragen an: joe.gurnhofer@blackbox.at