EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser!
Der 25. Hugo ist es bereits, der nach langer Arbeit unters Volk gebracht
werden konnte. Und da wollten wir ihm endlich auch ein neues Aussehen verpassen.
Mit weniger Kasterln, dafür mehr Punkterln glänzt das neue Layout
von Joe, und mehr Bildchen (oder Icons, wie man das jetzt nennt) gibt es
auch.
Die neuen Bereiche und Einteilungen sind hoffentlich übersichtlicher,
obwohl man für das Suchen nach den Lieblingsartikeln dieses Mal vielleicht
etwas länger braucht. Aber das wird sich sicher schnell legen.
In den fünf Jahren, in denen wir am Hugo gebastelt und geschrieben
haben, hat sich so manches ereignet - in der Welt sowieso, aber auch in
der Gruppe 55 und in der Redaktion. Viele unserer Artikel waren Anlass
zur Diskussion, wie sich auch an den Leserbriefen gezeigt hat. Mindestens
so oft wie Kritik oder Ablehnung erfuhren wir aber auch Zustimmung, öfters
auch bei den selben Themen. Und das bestärkte uns, unseren Weg weiter
zu beschreiten, auch viele kritische und unangenehme Artikel zu veröffentlichen,
wenn es den "richtigen" Weg und die alleinige Wahrheit ohnehin nicht gibt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den vielen Menschen bedanken,
die unseren Weg ermöglicht haben: den vielen Mitgliedern des Aufsichtsrates,
die uns unterstützt und den Hugo ermöglicht haben, den GruppenführerInnen,
die auch selbst Artikel beigesteuert haben, natürlich den Inserenten,
Abonnenten und Spendern, die die Zeitung finanziell ermöglicht haben
und schließlich allen LeserInnen, die ja Sinn und Zweck unseres Tuns
sind.
Danke auch den Schreibern von Leserbriefen und Gastartikeln, denen,
die unsere Artikel gelobt haben und denen, die ihren Unmut darüber
geäußert haben!
Mit euch allen schaffen wir sicher auch noch die nächsten fünf
Jahre.
LESERBRIEFE
Zum Thema Pressefreiheit
In einer Demokratie ist das Recht auf Presse-, Meinungs- und Redefreiheit
ein Privileg. Schon einmal wurde im Hugo ein Artikel und sein Verfasser
angegriffen. Nun ist es bereits das zweite Mal, dass ein Schreiber attackiert
wird.
Wir möchten uns auch dazu äußern. Es mag sein, dass
nicht jeder von uns der selben Meinung wie Alph bzw. Kim ist, aber wir
sind trotzdem dafür, dass es Leute gibt, die ihre Gedanken kundtun.
Immer wieder erfolgen Aufrufe, beim Hugo mitzuarbeiten. Dies ist sicher
sehr schwer, wenn man nicht mit den Meinungen der Leser konform geht.
Wir glauben nicht, dass Pfadfinder/innen so labile Menschen sind, dass
sie aufgrund eines Artikels im Hugo ihr Leben ändern, sondern sehr
wohl in der Lage sind, zu lesen, sich eine Meinung zu bilden und darüber
zu diskutieren. Keiner der beiden hat seine Meinung an Kinder in der Gruppe
weitergegeben.
Lasst uns unseren Hugo, so wie er ist, heiter, informativ und manchmal
provokant.
und weitere 10 Unterschriften
Gruppenjournal
Eigentlich, so die Meinung einiger meiner Führerkollegen, steht es
mir nicht zu, einen Leserbrief mit Kritik im Hugo veröffentlichen
zu lassen. Warum eigentlich nicht, frage ich mich, leben wir doch in einer
Demokratie, und kommentarlos sollte man nicht immer alles hinnehmen.
Im letzten Hugo stand im Editorial etwas über die Geschichte des
Hugo, und im Zuge dessen wurde auch unser Gruppenjournal erwähnt,
dass vor dem Hugo regelmäßig an alle Gruppenmitglieder gegangen
ist.
Dieses Gruppenjournal wurde damals von mir zusammengestellt, und vor
mir waren es andere fleißige Führer, die Texte geschrieben und
gesammelt haben. Der Arbeitsaufwand war sehr groß, da noch kein Computer
zur Verfügung stand, selbst geheftet und kompliziert adressiert werden
musste. Und immer die selben waren an der Fertigstellung des Gruppenjournales
beteiligt. Gelesen haben übrigens das Gruppenjournal damals genauso
viele wie heute den Hugo, da die Auflage nahezu die selbe war. Zweifel,
ob es noch Sinn hätte das Gruppenjournal noch weiter aufzulegen gab
es nicht, sondern es wurde die Idee geboren eine neue Zeitung zu kreieren,
und dies sollte ein ganzes Team machen, dem ich auch angehörte. Die
Bemerkung, dass ich den neuen Namen unerwarteterweise sofort akzeptierte
ist deplaziert und erweckt einen falschen Eindruck von meiner Person.
Daher wünsche ich in Zukunft, dass mehr darauf geachtet wird,
wer was schreibt, und was schlussendlich auch abgedruckt wird.
HUGOS SHORTS
In der ersten Dezemberwoche zählte der Nikolaus wieder zu den
vielbeschäftigsten Männern des Landes. Einige Rentierschlitten
und zahlreiche helfende Hände waren nötig, damit der alte Mann
die Mädchen und Burschen von Atzgersdorf und Umgebung wie versprochen
besuchen konnte.
Der Nikolaus kam zwar nicht zu ihm, dafür stellten sich aber gut
fünfzehn hochrangige Persönlichkeiten unserer Gruppe ein, um
gemeinsam mit Thomas seinen 30. Geburtstag zu feiern. Neben
Torte und ungewohnten Kussszenen gab es als Präsent die richtige Ausrüstung,
um Augenblicke wie diese, künftig noch besser festhalten zu können.
Die Adventfeierlichkeiten fanden am 19. Dezember mit der Weihnachtsfeier
der Gruppe ihre Fortsetzung. Mit kleinen Theaterstücken, der traditionellen
Herbergssuche, Gedichten sowie Musik- und Gesangseinlagen versuchten viele
aufgeregte aber beherzte Wichtel, Wölflinge, Guides und Späher
ihr aufmerksames Publikum in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen. Und
dies ist ihnen auch überaus gut gelungen.
110 bestens gelaunte und im Erklimmen von Bergeshöhen geübte
55er bestiegen am 20./21.12. den 716 Meter hohen Peilstein. Dem kurzweiligen
Aufstieg durch eine schneebedeckte Landschaft folgte nach dem Abendessen
die alljährliche Verleihungs- und Überstellungszeremonie. Der
verbleibende Abend stand dann ganz im Zeichen der Weihnachtsausflugs-Weihnachtsfeier,
des gemütlichen Beisammenseins und dem schon mit Spannung erwarteten
Engerl-Bengerl-Spiel. Bei strahlendem Sonnenschein und somit herrlichem
Bergwetter konnte am 2. Ausflugstag nicht nur an einer abwechslungsreichen
Reise durch die Monate des Kalenderjahres teilgenommen, sondern auch die
Treffsicherheit bei einer ausgiebigen Schneeballschlacht unter Beweis gestellt
werden. Mehr über den Weihnachtsausflug erfährst du hier.
Die Wichtel und Wölflinge führte am 24. Jänner
ihre erste Ausflugsaktivität im Neuen Jahr nach Perchtoldsdorf zum
Eislaufen.
Die Guides und Späher des Trupp 3 hielten am 12. Februar
ihren Faschingsheimabend ab.
Die treuen Fans unseres Faschingskabaretts mussten sich heuer
erstmals bis Ende Februar gedulden. Ob sie sich reihenweise zu Tode gelacht
haben und ob der neue Conférencier gut angekommen ist, kannst du
hier
nachlesen.
Ganz im Zeichen des Mittelalters stand der Faschingsheimabend der
WiWö am 23. Februar. Mutige Ritter, hübsche Burgfräulein,
feuerspeiende Drachen, fahrende Gaukler und fröhliche Minnesänger
tummelten sich im großen Pfarrsaal und feierten den Faschingsausklang.
Zu guter Letzt sind noch 2 Neuigkeiten zu vermelden: Unser Cartoonist
ist zum 2. Mal Onkel geworden und der Leihvertrag unseres Volleyballlegionärs
in Norwegen ist ausgelaufen. Viel Freude mit einem aufgeweckten Neffen,
Alph,
und herzlich willkommen in (hoffentlich) wärmeren Gefilden,
Werner.
Lust auf mehr Hugo bekommen? Kein Problem! Weitere 39 unterhaltsame
Seiten warten auf dich.
GRUPPENFÜHRUNG
Liebe Eltern!
Haben Sie wirklich unser Kabarett dieses Jahr versäumt? Schade, ich
glaube Sie haben wirklich etwas versäumt!
Danke an dieser Stelle jedenfalls an alle, die zum Gelingen beigetragen
haben, es waren wirklich schöne und erfolgreiche (und anstrengende)
Abende. Und wer wirklich nicht da war: Auch nächstes Jahr gibt es
wieder ein Kabarett.
Und kaum ist das Kabarett vorüber, kommt schon der Frühling
(heuer scheinbar schneller) und auch unser Sommerlager ist nicht mehr weit.
Aber vorher gibt es noch einige Veranstaltungen, Ausflüge, Flohmarkt.
Unser Terminkalender ist jedenfalls schon voll, und wir freuen uns riesig,
wenn recht viele mit uns gemeinsam mitmachen, es ist sicher immer wieder
lustig.
Und auch an das Sommerlager denken wir schon, es findet, wie sicher
schon alle wissen, in den ersten beiden Ferienwochen statt, und es geht
dieses Jahr nach Litschau. Die Vorbereitungen für die Lager laufen
schon an, und es wäre toll, wenn so viele wie nur möglich mitfahren
können. Falls Sie, liebe Eltern, Fragen zu den Lagern haben, oder
irgendwelche Bedenken ob sich Ihr Kind auf so einem Lager Wohl fühlen
könnte, sprechen Sie ganz einfach Ihren Spartenführer an, oder
wenden Sie sich an mich. Auch die Elternabende geben Aufschluss über
das Leben auf Lager, und auch dort können Sie sich genau informieren.
Die genauen Termine erfahren Sie im Hugo sowie gesonderten Ausschreibungen
und Einladungen.
Gut Pfad!
geschäftsführender Gruppenführer
Danke
Im Zuge des heurigen Kabaretts wurden von Dipl.-Ing. Othmar Sekyra (Präsidium
der Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen) folgende Auszeichnungen verliehen:
Das Dankabzeichen erhielten Gudrun und Andi Kern für ihre langjährige
Kochtätigkeit auf WiWö-Sommerlagern. Hr. Ing. Herbert Breit nahm
für die Durchführung der Bauaufsicht beim Neuen Heim das bronzene
Ehrenzeichen in Empfang.
Anschließend bedankte sich die Gruppenführung bei folgenden
FührerInnen, die in letzter Zeit ihre Führertätigkeit beendeten:
Jutta Hinterleitner, Isabel John, Karl Dostal, René Bizour, Elmar
Strallhofer und Michael Eder. Anzumerken bleibt noch, dass einige der Genannten
nach wie vor für die Gruppe aktiv sind.
Abschied
Nach 13-jähriger Mitgliedschaft in unserer Gruppe - davon 3½
Jahre als WiWö-Führerin - beendete Isabel John mit Ende des Jahres
1997 ihre Pfadfinderlaufbahn.
Im Oktober 1984 trat sie der Gruppe 55 als Wichtel bei. Sie durchlebte
in Folge alle Sparten und wurde schließlich im Mai 1994 Führerin
in der WiWö-Meute 3.
Im Herbst heiratete Isi und demnächst wird sie Mutter. Nun beginnt
für sie ein neuer Lebensabschnitt in Deutschland, wo sie in Zukunft
leben will. Wir wünschen ihr viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg.
Weihnachtsausflug
Am 20. Dezember 1997 trafen sich alle Sparten um ca. 13 Uhr, außer
den WiWö, die mit einem Bus am Vormittag abfuhren. Nachdem wir unsere
Rucksäcke in den Stauraum des Busses gegeben hatten, wurde abgezählt,
ob irgendwer nicht anwesend war. Schließlich durften wir in den Bus
einsteigen.
Nach ca. 30 Minuten Fahrt lies uns der Busfahrer aus dem Bus. Bepackt
mit unseren Rucksäcken stapften wir durch ca. 10 - 20 cm tiefen Schnee.
Nach einer einstündigen Wanderung erblickten die ersten von uns das
Peilsteinhaus.
In der Hütte wurden uns die Zimmer zugeteilt, in denen wir unser
Gepäck abstellten. Die WiWö waren schon vor etwa 45 Minuten gekommen
und warteten nun ungeduldig auf ihr warmes Abendessen. Es gab Spaghetti
oder Linsen mit Knödel.
Bei der Weihnachtsfeier, die danach stattfand, trugen einige Kinder
Gedichte vor, und es wurden Lieder gesungen. Natürlich fand auch wie
jedes Jahr unser Engerl-Bengerl-Spiel statt. Vor dem Ausflug zog jeder
einen Namen. Diesem Kind musste man dann etwas besorgen. So bekamen alle
ein Geschenk.
Nach einiger Zeit gingen die WiWö hinaus ins Freie und einige
bekamen das Versprechen sowie Abzeichen. Das Geländespiel, welches
für diesen Abend geplant war, wurde abgesagt, da es regnete.
Am nächsten Tag fand am Vormittag ein Geländespiel statt,
bei dem alle mitmachten. Bei diesem wurden wir in verschiedene Gruppen
eingeteilt, die Stationen bewältigen mussten.
Für das Mittagessen nahmen wir uns eine Kaltverpflegung von zuhause
mit. Bevor wir uns dann auf den Rückweg machten, gab es noch einige
Schneeballschlachten. Um ca. 17 Uhr trafen unsere Busse in Atzgersdorf
am Kirchenplatz ein.
Kabarett
Wie jedes Jahr fand das traditionelle Kabarett der 55er statt. Auch diesmal
war der Andrang so groß, dass beide Tage (20. und 21. Februar) alles
ausverkauft war. Wir fanden es recht gut, dass diesmal jemand anderer die
Conference übernommen hat: unser Klausi! Die Conference war sehr gut
- nicht zu lange und überaus zum Lachen.
Nun aber zu den Stücken. Die Caravelles traten als erste auf.
Leider war es schwer der Handlung zu folgen. Es handelte sich nämlich
um einen Kommissarentreff. Rex, Brandstätter, Columbo, der Alte, Derrick
(Stefan & Hary), James Bond und Kojak waren da. Die Leiche war Arnold
Schwarzenegger. Wir fanden es super, dass die Caravelles wieder ein Stück
selbst geschrieben und aufgeführt haben.
Nun kommen wir zu den zwei Müllmännern Bernd und Klaus. Wir
haben die beiden super gefunden. Am Freitag haben sie aber leider nicht
laut genug geredet. Die hinteren Reihen konnten nicht alles verstehen.
Das Problem wurde aber Gott sei Dank am Samstag durch Mikrophone gelöst.
Das Explorerstück hat uns auch sehr gut gefallen. Es war alles
perfekt. Zu dem Stück können wir eigentlich nicht mehr viel sagen.
Kommen wir zum nächsten Stück: Ingolf, Schlumpfi und ihre
Kinder Christoph und Stefan. Wir haben es sehr kreativ gefunden, dass diesmal
wieder einmal Kinder mitgespielt haben. Man hat ja gesehen, dass Abwechslungen
nicht schaden können. Das Wiesner-Stück vom letzten Jahr hat
uns nicht so gut gefallen, aber das von heuer war ein Hit!
So, nun kommen wir zur Pause. An dieser Stelle möchten wir alle
loben, die so fleißig am Buffet und an der Sektbar gearbeitet haben.
Natürlich auch ein großes Lob an unsere Servierkörper.
Pause vorbei! Als Hansi und Thomas auftraten, mussten wir schrecklich
lachen. Wie sie so hilflos in der Luft hangen. Am Freitag haben sie öfters
den Text vergessen und total was anderes geredet, aber durch ihre Bemerkungen
zwischendurch fiel dies überhaupt nicht auf. Es war irrsinnig lustig.
Uns haben sie aber leid getan, dass sie 15 Minuten in diesen wirklich engen
Gurten sitzen mussten.
Der Rosenkrieg war ein wirklich gutes Stück. Wir haben es etwas
zu kurz gefunden. Es war trotzdem sehr unterhaltsam. Der Höhepunkt
des Stückes war aber, dass am Samstag wirklich ein Rosenverkäufer
vorbeigekommen ist.
Also es haben uns alle Stücke sehr gut gefallen, besonders aber
der Abgang. Das Lied, welches Hansi, Thomas, TTL und Andy gedichtet haben,
war einmalige Spitze. Das Lied geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Wir
singen es noch immer die ganze Zeit. "Und es schaut so aus, als kenntat
ihr no a bisserl wos vatrogn, ... lalala" Wir sangen wirklich super. Ein
bisschen falsch, aber lieb.
So, dass wär's wohl, Freunde.
"Na geh, voll aufghört zum Schreiben."
Flohmarkt
Auch heuer veranstaltet die Gruppe wieder einen Flohmarkt. Die Einnahmen
daraus werden verwendet, um den Bau des Neuen Heimes voranzutreiben.
Der Flohmarkt findet vom
am Bauplatz des Neuen Heimes (Johann-Josef-Krätzergasse, vis á
vis vom Baumarkt in der Hödlgasse) statt.
Die Annahme von Spenden und der Verkauf sind von Montag bis Freitag
von 9.30 - 11 Uhr sowie zusätzlich Montag und Donnerstag von 16 -
18 Uhr möglich (ausgenommen 1. Mai).
Flohmarktfinale
Freitag, 15. Mai, 15 - 18 Uhr
Samstag, 16. Mai, 10 - 18 Uhr
Sonntag, 17. Mai, 10 - 16 Uhr
Wir suchen Mitarbeiter/innen!
Wenn Sie beim Flohmarkt mithelfen können, (Spenden übernehmen,
auspacken, ordnen, verkaufen, Buffet, ...) so rufen Sie bitte Hrn. Aufsichtsratsobmann
Karl Gurnhofer an: 869 94 83. Auch wenn Sie nur 1 oder 2 Tage mithelfen
können, sind Sie uns eine große Hilfe.
Elegischer Jubelgesang
oder: Flügel hat mein Schaukelpferd
Jubiläumsausgaben haftet immer etwas Feierliches und Weihevolles an.
Gestalterinnen* des jeweiligen Jubelobjektes können stolz auf ein
gereiftes und gealtertes Produkt blicken. Konsumentinnen des betreffenden
Kreativobjektes dürfen sich - im positiven Fall - für Stunden
gedankenstimulierenden, informativen und unterhaltsamen Lesens bedanken.
Eitle Wonne wohin man blickt - und auch dieser Versuch einer würdigenden
Analyse weicht nicht unbedingt auffallend von diesem Schema ab (spricht
nicht gerade für den Einfallsreichtum der Verfasserin!).
Zuerst einmal gilt es, respektvoll und (fast ganz) neidlos festzustellen,
daß mit Der Hugo eine Pfadfinderinnenzeitung der anspruchsvolleren
Form geschaffen wurde.
In einer Zeit, die mehr und mehr Augenmerk auf Äußerliches
wirft, bestechen auch die Hugo-Ausgaben durch ein klares, gut strukturiertes
und besonders leserinnenfreundliches Layout. Doch dieser Aspekt ist nur
einer von mehreren ansprechenden und erwähnenswerten Eigenschaften
dieser Gruppenzeitung der besonderen Art.
Die Gestaltung der Zeitung spricht mich als Leserin und Ex-Pfadfinderin
vor allem durch ihre gelungene Mischung von gruppeninternen, pfadfinderischen
und ebenso allgemein gehaltenen Themen an. Obwohl die Redakteurinnen mit
Kritik konfrontiert wurden, sie "schrieben politische Artikel, die nicht
in den Hugo gehören" (Elmar, Nr. 7, 94, S. 3), ließen und
lassen sie sich nicht davon abbringen, Pfadfinderinnendasein nicht nur
mit Knotenknüpf- und Bastelinstruktionen in Verbindung zu bringen
- sondern auch mit einem Prozeß, der "kritisches Auseinandersetzen
mit sich selbst und der Umwelt" (Elmar, ebenda) verlangt. Genau diese
Form der Auseinandersetzung ist im Hugo wohltuend spürbar.
Gleichzeitig kommen die rein pfadfinderischen Belange jedoch auf keinen
Fall zu kurz. Diverse Berichte von Ausflügen, Wochend- und Sommerlagern
sind für mich neben der wertvollen Information auch immer wieder eine
Möglichkeit der nostalgischen Zeitreise in meine eigene Pfadfinderinnenvergangenheit.
Layout und die inhaltliche Gestaltung zeigen somit hohes Niveau und
nicht einmal eine gewisse künstlerische Note kommt zu kurz. Sei es,
daß sie in besonders gelungenen Artikeln (nie hätte ich zum
Beispiel gedacht, daß man Chaos so klar und ansprechend darstellen
könnte), in poetischen Kunstwerken, Photographien oder in Karikaturen
zutage tritt. Man spürt das Vorhandensein kreativen Potentials, das
im Hugo ein Sprachrohr gefunden hat - und das berührt.
Bevor mir jedoch der klare analytische Blick auf den - oftmals zähnefletschenden
- Hugo durch zuviel Rührung tränenverschleiert getrübt
wird, möchte ich meinen eigenen Jubelgesang durch leises aber bestimmtes
Räuspern kurz unterbrechen. Von Dur nach Moll sozusagen.
Auch auf die Gefahr hin, mich in meinen sehr spärlichen Gastkommentaren
zu wiederholen und "im Erkennen der eigenen Grenzen" (Hathi, Nr. 1,
93, S. 5) bin ich - trotz meines Frauseins - noch immer nicht edelmütig
und aufopferungsbereit genug, folgende Schwachstellen des Hugos zu übersehen.
Gab es jahrelang so und so nur ein - wenn auch mit Jutta ein besonderes
profiliertes - weibliches Redaktionsmitglied so ging mittlerweile auch
dieses verloren. Schmerz (!!!) und dieser wird noch besonders
intensiv dadurch verstärkt, daß es keine (Aufkommen von Hoffnung:
noch
keine??) Nachfolgerin für die freie Redakteurinnenstelle gibt.
Ohne mich zu sehr in gesellschaftspolitischen Ausführungen ergehen
zu wollen (zu viel kann ich als Gastkommentatorin dem Pfadfinderinnenlesepublikum
doch nicht an Langeweile zumuten), so halte ich trotz möglicher anderer
Meinungen daran fest, daß Jugendorganisationen nicht nur durch offen
dargelegte Strukturen und Regeln wirken. Auch unbewußt vermittelte
- sprich gelebte aber nicht ausgesprochene - Inhalte üben Einfluß
auf Mitglieder aus. Und eine dieser unbewußt weitergegebenen Aussagen
manifestiert sich sogar durch die Hugo-Redakteure.
Nämlich: Zeitungen - besonders gute - werden vor allem durch PfadfindER
gemacht. (Ein gestandener PfadfindER könnte jetzt ganz naiv
einwenden: Na, des stimmt ja eh'! Wos hats denn dauernd?) Unausgesprochen
lebt daher auch im Hugo-Team eine alte pfadfinderische Tradition
fort. Nach außen hin wahrgenommenes aktives und ideenreiches Schaffen
wird zum Großteil von männlichen Gruppenmitgliedern ausgeführt.
Dies ist jetzt weder primär ein Vorwurf noch eine Aufforderung
zur Geschlechtsumwandlung (wobei aber nicht von der Hand zu weisen ist,
daß bei diesen netten Hugo-Journalisten ein paar ganz passable
RedakteurINNEN herauskommen würden!). Vielmehr ist es
eine Feststellung, die nicht die erbrachten Leistungen schmälern,
sondern damit verbunden gesehen werden möchte, doch endlich
die Sehnsucht und das Verlangen von Leserinnen nach mehr RedakteurINNEN
zu stillen. Besonders da sich das Redakteurenteam in großzügiger
Güte Überraschungen gegenüber sehr aufgeschlossen
zeigt:
"Und als Höhepunkt an Überraschungen vielleicht neue RedakteurInnen
und MitarbeiterInnen im Hugo-Team. Bitte, wenn's nach uns geht - jeder
Zeit." (Kim, Nr. 23, 97, S. 3)
Zaghafte Schritte in diese Richtung scheint es ja zu geben, wie gelungene
Berichte von Jungpfadfinderinnen oder Die (nein, das ist nicht englisch)
Hugo bisher zeigten. Doch warum nicht mehr davon - warum nicht Halbe-Halbe
auch im Geschlechterverhältnis des Redaktionsteams und der geschaffenen
Beiträge? Die bisherigen weiblichen Schreibkreationen kombiniert mit
den alphschen Karikaturdarstellungen weiblicher Wesen (sehr wohlgeformt
mit viel oder fast keiner Uniform) können doch nicht das gesamte kreative
Potential und die Präsenz der 55er PfadfinderINNEN darstellen???
JournalistINNEN, RedakteurINNEN, GeschichtenschreiberINNEN, AutorINNEN,
RätselerfinderINNEN, KarikaturistINNEN, ChefredakteurINNEN der 55er
vereinigt euch! Entdeckt euer - in vielen Fällen noch schlummerndes
- Schreibtalent und stürmt gemeinsam die Hugo-Redaktion!!!!
Dort freut man sich auf Überraschungen!! Denn wie meinte Jutta so
treffend (besser hätte ich es selber nicht formulieren können)
in einer der Hugo-Ausgaben:
"Man merkt so richtig, daß weiblicher Ideenreichtum der Zeitung
gut tut!" (Nr. 6, 94, S. 4)!
Diese poinitierte Aussage läßt eigentlich nur mehr ein ergreifendes
Schlußwort zu:
Happy birthday, Hugo! Eine Gruppenzeitung, die durch ihr Bestehen
eindrucksvoll und - fast ganz - überzeugend zeigt, daß man auch
bei Pfadfinderinnen ansprechende und unterhaltsame Zeitungen finden kann.
Daß diesem Hugo aber einiges an weiblichem Kreativpotential
abgeht, trübt zumindest meine Jubiläumsfreude. Doch wie ich in
einem Hugo-Artikel erfahren konnte, ist auch das Unmögliche
nicht wirklich unmöglich. Man muß sich nur kreative Lösungen
zur Überwindung einengender Kräfte einfallen lassen. Etwa
- "Flügel hat mein Schaukelpferd" (Matka, Nr. 2, 93, S. 8)
Und genau auf diesem sitzt Huguette und steuert voll weiblicher
Zuversicht und mit ebensolchem Können die Pfadfinderinnengruppe 55
als nächsten Landeplatz an! Das einzige vorauf sie voll Sehnsucht
gerade noch wartet ist die Landeerlaubnis!
Barbara Rassi (ehemalige Pfadfinderin)
* sofern nicht explizit aus dem Zusammenhang hervorgeht,
daß es sich bei einem Mehrzahlwort mit weiblicher Endung "nur" um
Frauen und Mädchen handelt, sind mit eben diesen Endungen natürlich
auch immer männliche Wesen gemeint!!
Liebe Redaktion des Hugo!
Zunächst einmal meine herzlichsten Glückwünsche zum ersten
runden Jubiläum. Hugo ist fünf und er möge in aller Frische
diese Zahl verdoppeln!
Ich bin schon ein alter Leser, im Vergleich zur unmittelbaren Zielgruppe,
nämlich der aktiven Pfadfinderschaft. Umsomehr finde ich es toll,
dass ihr eine Schriftgröße gewählt habt, die es auch uns
Brillenträgern ein Leichtes sein lässt, die verschiedensten Texte
zu lesen.
Die Verschiedenheit macht auch den Reiz des Hugo aus. Das unvermeidbare
und nötige Quantum an Blödelkultur hat seinen Platz, aber auch
Spannendes und Seriöses:
Ich darf euch z. B. herzlich danken für den Artikel „Die aufregende
Entdeckung fremder Welten“ aus der Nr.
24. Astronomie, die Mutter der Naturwissenschaften, ist in unserem
sonst schönen Land ein echtes Stiefkind (es ist eine Schande, wie
wenig im Vergleich zu ähnlichen europäischen Ländern bei
uns dafür getan wird), und darum ist es umso bemerkenswerter, dass
mit diesem Artikel gekonnt Interesse dafür geweckt wurde.
Ja schließlich gibt (gab?) es ja auch ein Spezialabzeichen „Sternenkunde“,
und ich erinnere mich aus meiner aktiven Pfadfinderzeit 1953-1961 bei der
Gruppe Graz 7, später Graz 1, dass ich dieses Abzeichen erwarb, angeregt
durch einen der Pfadfinderführer (Peter Tvarijonas, ich sollte das
einmal festhalten), der mir das Kosmos-Verlagsprodukt "Welcher Stern ist
das" zum Lesen und Probieren (Sterne am Himmel aufsuchen) gab.
Diese auf meine Pfadfinderzeit direkt beziehbare Anregung war sicher
eine der Grundmotivationen, warum ich später, nach der Matura, als
Mathematik- und Physikstudent dann die Richtung Astronomie/Astrophysik
wählte und daraus mein Lebensberuf wurde.
Kein Wunder also, dass aus meiner sehr persönlichen Verbundenheit
zur Pfadfinderbewegung, aber auch konkret wegen meiner aktiven Beteiligung
am Leben der Pfarrgemeinde Atzgersdorf (Pfarrgemeinderat), deren starker
Säulen eine die Pfadfindergruppe Hugo von Hoffmannsthal ist, ich dem
Unternehmen Hugo mit großer Sympathie gegenüberstehe und der
festen Überzeugung bin, dass HUGO nicht für den Hugo war/ist/sein
wird.
Euer Hans Michael Maitzen
Lorbeerkranz ... Blumenstrauß ... Urkunde ...
"5 Jahre Hugo"-Goldschrift ... Orden ... Pokal ...
(stellt euch eine tolle Zierzeile vor, so richtig kitschig, bitte!)
Es ist mir echt unbegreiflich, dass es schon 5 Jahre her ist, als wir bei
Ingolf zu Hause (ja, damals stand sein Haus der Redaktion noch offen!*)
saßen und überlegten, ob wir die neue Zeitung "Der Hugo" nennen
sollten… (Das erschien uns damals wirklich gewagt und wir hatten fast Angst
vor den Reaktionen!) Seitdem ist einiges Wasser die Donau hinabgeflossen,
wurden einige Bäume gefällt, Ehen geschlossen (und wieder geschieden,
wie ich aus verlässlichen Quellen vernommen habe…), Kinder geboren
und Leute vergrämt. Also kurz: eine interessante, bewegte und kreative
Zeit mit interessanten Anregungen und heißen Diskussionen liegt hinter
uns, und ich bin sehr froh über alles, was wir daraus gelernt und
mitgenommen haben.
Für mich war es jedenfalls eine erfolgreiche Redaktionszeit! Auf
diesem Wege möchte ich mich also bedanken bei Joe, Elmar, Anton, Michi,
Alph, Tomay, Norbert und Peter (hab' ich wen vergessen?) für die Zusammenarbeit
und den Spaß, den wir an der Sache gehabt haben.
Die Redaktionssitzungen mit alph'schen Zornausbrüchen kann ich
im Moment leider nicht persönlich mitverfolgen - schade irgendwie
- aber ich habe mir mittlerweile natürlich schon einen Hugo eintätowieren
lassen, genau über dem Herzen.
Ich lasse mich jetzt und hier nicht aus über die Neuigkeiten aus
Amsterdam - das passt leider gerade nicht in das Konzept eines Jubiläumsartikels.
Nächstes Mal wieder. (Wer es nicht aushalten kann solange, bitte sich
an mich zu wenden. Email: jhinter@mus.ahk.nl)
Ich hoffe, dass der Hugo auch in Hinkunft ein Gruppenmedium sein wird,
über das gestritten und diskutiert wird - solange es Reaktionen gibt,
lebt die Zeitung! Auch wenn sich manchmal jemand auf den Schlips getreten
fühlt, hoffe ich, dass die Probleme, die manchmal direkt angesprochen
und frech auf den Tisch gelegt werden, auf diese Weise behandelt und aus
der Welt geschafft werden und die Gruppe 55 jung und flexibel genug bleibt,
aus Meinungsverschiedenheiten neue Ideen zu schöpfen.
Traditionen und "das hamma imma scho so gmacht" können wohl nicht
der Grundstein zu einer spannenden Zukunft sein und ich hoffe, dass der
Hugo auch nach 5 Jahren nicht den Traditionen verfällt (den berühmten
Streit um die Farbe des Titelblattes mit eingerechnet! Norbert, greif'
ein in deiner Rolle als Anti- Traditionalismuskommission!)
Ich würde mir wünschen, dass die frechen jungen Leute (zu
denen ich mich langsam nicht mehr so wirklich zählen kann leider...)
in der Gruppe und in der Hugo-Redaktion mehr mitgestalten können.
Leute, werft euch in die Welt der schriftlichen Kommunikation und Provokation
und reisst den Hugo an euch! Es macht Spaß!
In diesem Sinne wünsche ich dem Hugo noch 5 weitere lustige Jahre
und allen daran Beteiligten - und natürlich den Lesern - ebenso.
* Anm. d. Layouters: Der indirekten Aussage, dass Ingolfs
Wohnung für redaktionelle Arbeiten jetzt nicht mehr offensteht, muss
ich widersprechen: Alle Fotos und die 25 Titelblätter für die
Rückseite dieser Ausgabe wurden von Ingolf eingescannt.
Statistik
25 Hugos in Zahlen
Insgesamt wurden für die ersten 25 Hugo-Ausgaben auf 404,55 kg Papier
158.780 Seiten kopiert, die zu 5.155 Hugos zusammengeheftet wurden. Wer
alle bisherigen Ausgaben gesammelt hat, kann schon durch 768 Seiten blättern
und muss dabei 1,955 kg Papier in den Händen halten.
Das Ganze hat natürlich seinen Preis: 71.555,10 Schilling betrugen
die Herstellungskosten insgesamt. Diese wurden übrigens vollständig
durch Inserate, Abos und Einzelverkäufe finanziert. Die Herstellung
eines einzelnen Hugo-Exemplars kostete durchschnittlich 13,88 Schilling,
eine kopierte Seite durchschnittlich 45 Groschen.
Zum Abschluss eine Rekordmeldung: Der Jubiläums-Hugo 25 ist die
dickste Ausgabe bisher.
Das waren sie: Die ersten 5 Hugo-Feste
Wuzi, Kapuzi, da kommt die Polizei. Herr Inspektor, was haben wir nicht
alles vorbereiten müssen. Probieren Sie einmal in Wien Becher zu kaufen:
25 Stück in der Porzellangasse, 20 Stück in Nußdorf und
im Metro ist uns dann das Geld ausgegangen...
Und stellen Sie sich vor wieviel Arbeit es ist, die richtige Menge
Bier zu kaufen. Jedes Jahr wieder diese mühsamen pro Kopf-Rechnungen:
10 Flaschen pro TTL-Freund, 1 Flasche für die Moni und 15 Kisten Reserve,
falls der Volker kommt. Wir wollten ja zuerst überhaupt nichts trinken,
damit wir dann noch auf ein anderes, angemeldetes Fest schauen können
aber jetzt sind Sie da.
Überhaupt machen wir bei unseren Festen sowieso kaum Gewinn. Nur
das Wohlergehen unserer Gäste ist uns wichtig. Letztes Jahr hatten
wir um 2 Uhr in der Früh nur mehr eine Kiste Bier über. Wir haben
uns schon Sorgen gemacht, dass wir ein Fest organisieren wo uns das Bier
ausgeht - also quasi versagen.
Plötzlich, geradezu rechtzeitig, wollten alle Wodka haben, nachdem
wir den Bierpreis kurzfristig auf 100 Schilling erhöht hatten. 6 Flaschen
sind uns übergeblieben. Also wenn der Herr Inspektor Durst haben...
Apropos jedes Fest eine gute Tat: Auf früheren Festen haben wir
den Vermietern öfters schon etwas gespendet. Einmal konnten wir in
einer Innenstadtboutique ein Klo reparieren, ein anderes Mal rüsteten
wir einen Partykeller dauerhaft mit Boxen aus. Und heuer werden wir die
Kabelrolle, die wir uns von netten Nachbarn ausgeborgt haben, wohl hier
vergessen.
Und außerdem hatten wir auf unseren Festen auch schon genug Pech,
Herr Inspektor. Sie sind ja zum Beispiel auch nicht zum ersten Mal da.
Alph als Türlsteher konnte zwar einmal gerade noch die Vermieter des
Partyraumes abwimmeln, aber der Macht der Exekutive musste auch er sich
beugen. Seine Worte: "Nur über meine Leiche" wurden damals noch nicht
so ernst genommen.
Ganz besonderes Pech hatten wir damals auch als Xandi unser Fest besuchte.
Sie verließ es nämlich gleich wieder, weil ihr das Niveau des
Souterrain zu tief war und das war sogar bevor Sie gekommen waren, Herr
Inspektor.
Am Rande erwähnt, aber doch schmerzhaft bleibt die traditionell
schlechte Behandlung durch ranghöchste Vertreter des Aufsichtsrates.
Wir mussten Jahr für Jahr unsere eigenen Sparschweine schlachten,
um die Feste finanzieren zu können und spendeten anschließend
jeden übriggebliebenen Schilling an die Hugo-Kassa. Als wir einmal
mit der Spende in Verzug geraten waren, wurden wir gleich zurechtgewiesen,
wo denn das Geld bliebe.
Herr Inspektor Sie dürfen das Fest nicht auflösen, wo es
gerade heuer so gut läuft. Der Keller ist schon gut gekühlt,
die Mädchen werden langsam warm und schmusen untereinander. Manche
treibens gar schon heiß.
Also Herr Inspektor seien Sie doch nicht so ein:
A M E N
T
F 0 Jänner 93
N T
1 März 94
C Sa I
2 1. April 95
C M
3 Mai 96
C So M K 4
April 97 ,
verhaften Sie den Joe nicht schon wieder und gehen Sie aufs Geburtstagsfest
vom Ingolf.
(Anton, Michi, Elmar, Norbert)
WÖDSCHEIBM
Ummagumma
das schlicht geniale Frühwerk von Pink Floyd
Wir befinden und im Jahr 1969. Pink Floyd ist eine kleine, beliebte, experimentelle
Band aus der Hippie-Szene. Sie hat einige Achtungserfolge hinter sich,
wurde wegen ihrer Beliebtheit in der einschlägigen Szene für
den harmlosen Hippiefilm "More" engagiert, um die Filmmusik zu schreiben
und ist noch vier Jahre von ihrem großen Durchbruch mit dem Album
"The Dark Side Of The Moon" entfernt. Die vier englischen Musikstudenten
sind noch unbefangen, unkommerziell, keiner millionenstarken Fangemeinde
verpflichtet, wüst, psychedelisch, unkonventionell und - wahrscheinlich
darum - musikalisch auf ihrem Höhepunkt. Es ist die Zeit in dem das
Potential entsteht, aus dem die Band Jahre später als weltberühmte
Hauptvertreter der psychedelischen Popmusik auf ihren millionenfach verkauften
Platten "The Dark Side Of The Moon", "Wish You Were Here", "Animals" und
"The Wall" immer wieder schöpft. Aber wir sind im Jahr 1969 und Pink
Floyd hat gerade das Doppelalbum Ummagumma aufgenommen.
Die Platte beginnt mit 4 Liveaufnahmen damals bereits bekannter Lieder.
Den Anfang macht "Astronomy Domine", ursprünglich auf der allerersten
Platte der Band zu hören. Leise sphärische Klänge zittern
beinahe unrhythmisch aus dem Lautsprecher, beginnen den Zuhörer zu
umkreisen und einzufangen. Die Musik wird lauter, deutlicher, wahrnehmbarer.
Eine Stimme erhebt sich. Es ist die Roger Waters´, tausend Klänge
umkreisen einander, verwirren sich zu einem einheitlichen Ganzen. Man hört,
staunt und ist fasziniert von so viel Klangfülle.
Der Opener hat seine Arbeit getan, denn nun ist es für die nachfolgenden
drei Nummern ein leichtes, den Zuhörer dermaßen in ihren Bann
zu ziehen, dass er ganz der Musik verfällt und außer dasitzen
und zuhören nicht mehr viel zu tun vermag. Gedanken kreisen mit den
Klängen mit und verlassen irgendwann, wenn man sich gar nicht mehr
dagegen wehren will, den Kopf, dieses Gefängnis, und schweben mit
der Musik durch den unendlich gewordenen Raum - völlig zeitlos geworden.
Und das Ganze ohne Rauschmittel. Allein durch die Musik! Zugegeben: Pink
Floyd werden sie nicht ganz unberauscht aufgenommen haben.
Das zweite Lied "Careful With That Axe, Eugene" beginnt besonders dann
zu sprechen, wenn man es im Kontext der Zeit, in der wir uns gerade befinden
- 1969 - betrachtet. Pink Floyd sind die Protagonisten der Umsetzung technischer
Effekte und Möglichkeiten in der Musik. Sie sind die ersten die ihre
Konzerte durch ein Quattrophonanlage spielen. Nachdem nun das Lied langsam,
instrumental und behutsam eine sphärische Stimmung aufgebaut hat,
die ihresgleichen sucht, flüstert Roger Waters die Worte "careful
with that axe, Eugene" - jedes Wort aus einem anderen Lautsprecher, so
dass die Konzertbesucher im wahrsten Sinn des Wortes von ihnen umzingelt
werden, um dann einen gellenden Schrei durch alle vier Boxen gleichzeitig
loszulassen. Auf dieser Stereoplatte ist das leider nicht voll nachzuvollziehen.
Es folgen "Set The Controls For The Heart Of The Sun" und "A Saucerful
Of Secrets". Spätestens jetzt ist der Zuhörer selig und verlangt
süchtig nach mehr.
Er kriegt mehr. In der Folge stellt sich jedes der vier Bandmitglieder
in einem eigenen, meist instrumentalen Beitrag musikalisch vor. Den Anfang
macht Richard Wright, der Keyborder der Gruppe, mit "Sysyphus", einer vierteiligen
Symphonie. Schräge Klangbilder rufen Vorstellungen vom mühselig
arbeitenden Gestraften hervor. Nein, es sind nicht Vorstellungen, es sind
Erinnerungen, die wachgerufen werden. Endlich, als voller Glückseligkeit
die schwere Arbeit getan ist, rollt der Stein mit unheilem Getöse
wieder in die Tiefe, begleitet von Verzweiflung und Schmerz.
Als nächster ist der Bassist und Sänger Roger Waters an der
Reihe. Seine skurrilen Beiträge "Grantchester Meadows" und "Several
species of small furry animals gathered together in a cave and grooving
with a pict" werden durch eine lästige Fliege beendet, die dem Zuhörer
gnadenlos durch den Kopf fliegt, bis endlich jemand mit einer zusammengerollten
Zeitung die Verfolgung aufnimmt und das Biest erschlägt.
Next one: David Gilmour, Gitarrist und Sänger. Sein Beitrag "The
Narrow Way" ist ein schönes ruhiges Gitarrenstück mit einfallsreichen
Melodien.
Einen krönenden Abschluss macht Nick Mason. Er allein auf seinem
Schlagzeug intoniert in drei Teilen die "Grand Vizier's Garden Party".
Wahrscheinlich das ungewöhnlichste Stück auf dieser Platte.
Hörproben gibt es jederzeit bei mir. Oder in guten Plattengeschäften
zu kaufen.
POLIT-ECK-NIC-UM
Privatleben
Erst wenige Tage ist es her, dass Bill Clinton, der wichtigste Mann der
Welt, weniger durch seine politischen Glanztaten durch die Schlagzeilen,
Rubriken und Kommentare der Weltpresse geisterte, als - wie auch in dieser
Kolumne - durch sein Sexleben. Das soll ja recht ausgeschweift und abwechslungsreich
verlaufen, wenn man seinen eigenen Äußerungen keinen Glauben
schenken darf.
Aber nicht nur der hohe Mann von Welt, auch Träger himmlischer
Würden haben seit geraumer Zeit mit der Veröffentlichung ihres
intimsten Lebensbereiches zu kämpfen.
Ich frage mich: wo soll das hinführen? Soll ein Mann, dessen Beruf
es ist, ein Land zu regieren oder als Bischof einer Gemeinde von Gläubigen
vorzustehen an seinen sexuellen Neigungen gemessen werden? Warum soll ein
Präsident zum Beispiel kein guter Präsident sein, weil er seine
Frau betrogen (und im österreichischen Fall verlassen) hat. Sollte
seine Tauglichkeit nicht irgendwie an anderen Maßstäben gemessen
werden? Und überhaupt: wen geht's was an?
Bitte, soll der Präsident der Vereinigten Staaten ein Playboy
und unserer ein Spielbub sein. Bitte, soll Kardinal Groer schwul sein.
Mir is wurscht! Das ist deren Privatleben und geht mich genau so wenig
was an wie dich.
Anders schaut die Sache halt dann aus, wenn die Burschen kriminell
werden und andere Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Also zum Beispiel
Gewaltakte setzen, Menschen zu sexuellen Handlungen nötigen (und das
ist ein anderer Ausdruck für zwingen!), oder sich gar an Minderjährigen
vergreifen. Mit anderen Worten, wenn ihre Neigungen sie zu Taten veranlassen,
die eindeutig den Bereich ihrer Privatsphäre verlassen.
Zugegeben, die Grenze ist fließend, aber das Spiel ist einfach:
Jemand versucht seine Autorität oder Betreuereigenschaft dazu zu missbrauchen,
um intensiven Kontakt zu Minderjährigen aufzubauen. Da manche dieser
Kinder Vertrauen gefasst haben, weil sie offensichtlich eine Art Vaterfigur
im Vertrauten suchen, schafft es dieser spielerisch, den sozialen zu körperlichem
Kontakt ausweiten, in der Hoffnung, der eine oder andere werde schon darunter
sein, der schwach oder abhängig genug sei, sich dann am Ende gegen
sexuelle Übergriffe nicht mehr zur Wehr setzen zu können. Das
fieseste, hinterlistigste, gemeinste und brutalste Verbrechen gegen Wehrlose,
das man sich nur vorstellen kann.
Nur, wer redet davon, dass es sich bei Groer und auch Otto Mühl
um (bei Groer muss man sagen mutmaßliche) Kindesvergewaltiger und
-peiniger handelt. Maximal wird von Groers "schmutzigen Fingern" geredet,
aber ansonsten geistert lediglich seine angebliche Homosexualität,
die wir ihm ja nicht verbieten wollen, bzw. sein Sexualverhalten erwachsenen
Mönchen gegenüber durch die Medien. Fast ohne Beachtung bleiben
wieder einmal die missbrauchten Kinder und Jugendlichen - die schwächsten
Geschöpfe.
Wer sonst.
Hörst du die Vögel?
In zehn Tagen soll es sein
ich hab es geträumt, es war kein Schein
zehn Tage noch, dann wird es passieren
ich werde ihn erstechen, er wird krepieren
frage nicht wieso, ich weiß es nicht
ich weiß nur, daß der Traum es verspricht
neun Tage noch, ich bin schon nervös
bin ich kriminell, oder schlecht, oder bös
das bin ich nicht, ich bin normal
acht Tage noch, es wird zur Qual
die Zeit verrinnt jetzt viel zu schnell
Tag und Nacht, Dunkel und Hell
in mir keimen ständig Fragen auf
gibt es Fügung; vorbestimmter Lebenslauf
sieben Tage noch, was soll ich tun
viel bewegen, oder besser ruhen
was macht ein Mörder vor der Tat
wird er weich, bleibt er hart
reden mit wem, schweigen tut gut
sechs Tage noch, erstmals Wut
ich schreie laut, beruhige mich kaum
warum denn ich, der blöde Traum
das Schreien hilft nur kurze Zeit
verdrängt nur kurz die Einsamkeit
fünf Tage noch, mein Kopf ist schwer
mein Herz ist leer, ich will nicht mehr
nur sitzen und auf morgen warten
und niemanden meinen Schmerz verraten
ich habe es versucht, aber nicht geschafft
vier Tage noch, mir fehlt die Kraft
ich sperre mich in meinem Zimmer ein
und bleibe mit mir ganz allein
mein Geist ist müde, ich bin wach
drei Tage noch, fühle mich schwach
nächtelang habe ich schon nicht geschlafen
um meine Träume zu bestrafen
die mich zum Morden zwingen
und mein Leben durcheinander bringen
zwei Tage noch, es tut so weh
wenn ich das Messer vor mir seh
in mir brennt Feuer, doch nur leise
ich gehe bald auf eine lange Reise
der letzte Tag, was wird er bringen
höre ich die Vögel singen
oder wird die Leere Sieger bleiben
und Kälte in die Knochen treiben
die letzte Nacht, die mir gehört
sie wird von Schüttelfrost zerstört
der zehnte Tag, jetzt ist er da
einst noch so fern, doch jetzt so nah
ich hol das Messer, das ich brauch
und jag es mir in meinen Bauch
Anton
Auf Knopfdruck
Heilige Nora
diskutiere für uns!
Heilige Barbara
hilf für uns!
Heiliger Hermann
siege für uns!
Heiliger Horst-Friedrich
feiere für uns!
Heilige Vera
weine für uns!
Heilige Elke
amüsiere dich für uns!
Heilige Gerti
liebe für uns!
Heiliger Rex
rette uns!
Keith
DER WEIS(S)E
ELEFANT
Motto: Wenn einer jeden Tag etwas Besseres essen will, als am Vortag, wird
ihm bald überhaupt nichts mehr schmecken...
Schon im 3. Jh. vor Christi Geburt hat der bibl. Schriftsteller Kohelet
folgenden Gedanken niedergelegt (Koh 3, 1-5):
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt
es eine bestimmte Zeit:
eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum
Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,
eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen
und eine Zeit zum Bauen,
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die
Klage und eine Zeit für den Tanz;
eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit
zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen.
Und da ergibt sich die Frage nach dem Sinn von Fasching und von der Fastenzeit.
Die Leute zum Feiern zu motivieren ist einfach, sie tun es einfach. Aber
- siehe Motto oben - manchmal tut einem ein Einbremsen beim Feiern auch
sehr gut. Wenn wir die Fastenzeit mit Verstand angehen, dann werden wir
uns zu Ostern um so mehr freuen. Es geht letzten Endes um die höchste
Freude, die die Christen haben können: Die Freude über die Auferstehung
von Christus.
Und so ist es gar nicht so übel, bewusst die Faschingsfeste (einschl.
Faschingskehraus am Ascher-Dienstag) von den Tagen Aschermittwoch bis Karfreitag
zu trennen. Darin liegt auch der Symbolgehalt der Speisenweihe zu Ostern
(Osterschinken,...): Jetzt ist wieder die Zeit der Freude, auch im irdischen
Bereich.
Ich bin einmal gefragt worden, warum ich den Karfreitag durch einfaches
Essen (z.B. ohne Fleisch) halte: Aus Solidarität mit unserem besten
Freund, Jesus, der seinen Todestag hat. Und das ist auch der Sinn der kirchlichen
Vorschriften.
Und so nebenbei soll mit dem Einschränken der Genüsse das
Ersparte den Armen zugute kommen.
Trotz des obigen Mottos: das Buffet beim Pfadfinderkabarett war ausgezeichnet...
da war eine Zeit zum Lachen (Koh 3, 4).
Euer Hubert Sofer, Kurat (Hathi)
Gedichte und Lieder
Folgende Gedichte und Lieder entstanden in Heimabenden des GuSp-Trupp 3:
Der Heimabend am 29. Jänner stand unter dem Motto Sand. Als Beduinen
hatten die Patrullen die Aufgabe, einen Morgenspruch zu dichten, um den
neuen Tag zu begrüßen.
Einen schönen, guten Morgen!
Einen schönen, guten Morgen!
Bitte ohne Sorgen!
Ich wünsche mir einen Tag,
ohne viel Müh und Plag!
Die Sonne
scheint voll Wonne!
Ich möchte mich in die Wiese legen
und Mutti helfen beim Bodenfegen!
Einen Flug möchte ich buchen,
denn ich will meine Granni besuchen!
Dann möchte ich noch zu den Pfadis gehen
und alle meine Freunde sehen!
Das wird sicher wundervoll!
Einfach toll!
Natascha Moser
Patrulle Tiger
Die folgenden 2 Lieder entstanden in einem Heimabend zum Motto Musik:
Ich halt's nicht aus
Ich halt's nicht aus
ich glaub ich krieg ‘ne Krise.
Es kommt mir alles raus
er flirtet mit der Liese.
Die ist ‘ne arrogante Tussi
will immer gleich ein Bussi.
Aber er ist hohl
und denkt nur an sein Wohl.
Er gibt ihr einen Kuss
ich glaub der hat ‘nen Schuss.
I love the love
the love loves me
but who I love
doesn't love me
Wie kann er das nur machen
er verdirbt mir alle Sachen.
Jetzt sitz ich da und heule
mein Herz bekommt ‘ne Beule.
Kein Wunder wenn's zerspringt
der Liebeskummer winkt.
Egal was ich auch mache
ich schwöre das gibt Rache.
I love the love
the love loves me
but who I love
doesn't love me
Cornelia Seidlböck
Patrulle Tiger, Refrain: Quelle unbekannt
Die Ungeschickten
Einmal gingen wir in den Wald,
dort war uns plötzlich bitterkalt.
Da machten wir ein Feuer an,
auf einmal fing's zu brennen an.
Dann holten wir die Feuerwehr,
doch diese kam dann nicht daher.
Wir holten Wasser von fern her
und löschten dann das Feuer schwer.
Wir hatten Glück ... so ein Glück.
Patrulle Panther
Erlebnis
Luftballon sitzt im Gras.
Kommt die Maus.
Was ist das?
Was ist gar so hübsch und nett,
kugelrund, dick und fett?
Schmeckt er süß,
der schöne Ball?
Mal dran knabbern!
Knall!!
Fetzen fliegen!
Explosion!
Was macht Maus?
Rennt davon.
Robert Portugaller
Patrulle Falken
Ein unglaubliches Wochenende
Fortsetzung vom letzten Hugo:
Verblüfft über das eigenartige Objekt starrte ich über
den See, als es an der Oberfläche des Sees verschwand. Noch ganz starr
vor Schreck ging ich zur Hütte zurück. Ich wärmte mich vor
dem Kamin und überlegte, was das wohl war, was ich gerade gesehen
hatte. Ich kam aber zu keinem Ergebnis, da ich bis jetzt nicht an Außerirdische
geglaubt hatte. So ging ich zu Bett, um darüber zu schlafen.
Gut erholt vom langen Schlafen ging ich am nächsten Morgen kurz
in den See baden und anschließend richtete ich mir ein ordentliches
Frühstück. Danach nahm ich meinen Rucksack und wanderte in den
nächsten Ort, um dort einige Lebensmittel einzukaufen. Als ich gerade
vor den Regalen stand und überlegte, was ich denn wohl einkaufen sollte,
hörte ich zufällig das Gespräch zweier Frauen. Sie sprachen
über ein grelles Licht, welches sie gestern Abend über dem See
beobachtet hatten. Nun hatte ich den Beweis dafür, dass ich gestern
Abend nicht geträumt hatte. Ich kaufte eilig meine Lebensmittel und
trat den Rückweg an.
Als ich bei der Hütte ankam, hatte ich das Gefühl, dass jemand
da war, aber ich konnte keine Spuren entdecken. Nachdem ich alles verstaut
hatte, machte ich einen Spaziergang. Ich ging den selben Weg wie gestern
Abend. Als ich bei der kleinen Bucht ankam, blieb ich einen Moment stehen
und schaute nochmals über das Wasser. Diesmal konnte ich nichts Ungewöhnliches
entdecken. Als ich mich aber umdrehte, um noch ein Stück weiterzugehen,
stand plötzlich eine eigenartige Gestalt vor mir. Es war kein Mensch,
aber auch kein Tier. Ich fühlte aber, dass ich keine Angst zu haben
brauchte.
Wir starrten uns einige Minuten lang an, dann begann die Gestalt zu
reden und stellte sich als "Knobi" vor. Er sei gestern auf der Erde gelandet.
Auch ich stellte mich vor und Knobi meinte, dass ich ihm von meinem Leben
erzählen solle. Ohne dass ich es wirklich wollte, begann ich Knobi
von meinen Problemen zu erzählen. Ich erzählte ihm auch, dass
einige dieser Probleme dazu geführt hatten, dass ich jetzt hier war.
Als ich mit meinen Erzählungen zu einem Schluss kam, fühlte ich
mich erleichtert und meine Probleme erschienen mir gar nicht mehr so schlimm.
Ich bat Knobi, mir doch auch etwas von sich und seinem Leben zu erzählen.
Er erzählte mir, dass er von einem Planeten stammt, von dem die Erde
noch nichts gehört hätte. Dieser Planet hieße Korks und
befände sich 5.000 Lichtjahre vom Pluto entfernt.
Als ich auf die Uhr schaute, war es schon später Nachmittag und
ich fragte Knobi, ob er Hunger hätte, oder ob er ohne Essen auskommt.
Er meinte, dass er genauso wie wir Menschen essen würde. So gingen
wir zur Hütte zurück und ich kochte uns ein gutes Essen. Als
es schon ziemlich spät war, verabschiedete sich Knobi und ich fragte
ihn, ob er morgen wieder kommen würde. Er antwortete, dass ich mich
überraschen lassen sollte. Nachdem Knobi gegangen war, ging ich zurück
in die Küche und erledigte den Abwasch. Dabei dachte ich über
die Gespräche mit Knobi nach und stellte fest, dass ich mich schon
viel besser fühlte als zuvor.
Am nächsten Morgen erwachte ich schon sehr zeitig. Ich stand auf
und ging an den See. Da ich Knobi nirgends sehen konnte, ging ich wieder
in die Hütte und bereitete mir ein Frühstück zu. Danach
packte ich meine Sachen, lauschte aber nebenbei, ob Knobi nicht vielleicht
kommen würde, um sich bei mir zu verabschieden. Leider ließ
sich Knobi nicht blicken. Als es bereits später Vormittag war, musste
ich endgültig aufbrechen.
In der Stadt blieb ich nochmals stehen, um zu tanken und mir etwas
zu trinken zu kaufen. Als ich zurück in Richtung Hütte schaute,
konnte ich auf einmal ein grelles Licht sehen. Ich wusste, es war Knobi,
der sich von mir verabschiedete. Nun konnte ich mich beruhigt auf den Heimweg
machen, aber ich beschloss niemanden von meiner Begegnung mit Knobi zu
erzählen. Es würde mich sowieso jeder für verrückt
halten, wenn ich die Geschichte erzählen würde.
DIE SCHLAFENDEN REPORTER
Spice Girls
Wir, die schlafenden Reporter des GuSp-Trupp 3 haben die Müdigkeit
besiegt und werden uns ab jetzt in jeder Hugo-Ausgabe mit einem neuen heißen
Thema bei euch melden. Kopfzermalmend sind wir diesmal auf die Spice Girls
gekommen. Wir haben einige Leute aus der Gruppe 55 damit nicht mehr in
Ruhe gelassen.
Wir sind ihnen mit folgenden Fragen auf den Wecker gefallen:
1. Wie findest du die Spice Girls?
2. Welche von ihnen gefällt dir am besten?
3. Warum magst du sie am meisten?
4. Sammelst du Fan-Artikel? Welche?
5. Gefallen dir die hohen Schuhe der Spice Girls?
Melanie Gusel (Wichtel):
1. Ich finde sie super, cool und geil.
2. Mir gefallen am besten die Mel C und die Victoria.
3. Sie können gut singen, sie sind schön und sympathisch.
4. Ich sammle keine Fan-Artikel von den Spice-Girls.
5. Ja, weil es in der Mode gefragt ist.
Natascha Moser (Guide):
1. Ich finde die Spice Girls zum Kotzen.
2. Mir gefällt am besten Victoria.
3. Sie hat Stil.
4. Nein.
5. Die Schuhe sind in Ordnung, weil sie teilweise gut ausschauen.
Petra Protzel (Caravelle):
1. Ich finde die Spice-Girls „scheiße“.
2. Mir gefällt am besten die Emma.
3. Die Emma ist blond und das gefällt mir so gut daran.
4. Ich sammle doch keine Fan-Artikel.
5. Die Schuhe finde ich nicht hübsch und zu klumpig.
Helene Tichawa (Ranger und GuSp-Führerin):
1. Ich finde sie ur-schlecht.
2. Die Mel C gefällt mir am besten.
3. Weil sie gute Kunststücke macht.
4. Nein, ich bin schon aus der Pubertät heraus.
5. Nein, überhaupt nicht.
Stefan Wiesner (Wölfling):
1. Ich finde die Spice Girls echt super.
2. Die Blonde.
3. Weil sie blond ist.
4. Nein, eigentlich nicht.
5. Sie sind nicht so toll.
Wolfgang Schedl (Späher):
1. Ich finde sie scheiße.
2. Mir gefällt die Victoria am besten.
3. Weil mir ihre Frisur gefällt.
4. Wozu denn?
5. Das schaut so richtig blöd aus.
Uli Deutschmann (Explorer):
1. Naja, es geht. Sind nicht schlecht. Musik ist nicht so gut, aber
wie sie ausschauen... wow!
2. Mir gefallen alle!
3. Sie haben da oben so viel.
4. Na, sammle ich nicht.
5. Naja, da könnten sie sich ja weh tun, wenn sie auf der Bühne
umkippen.
Joe Gurnhofer, Bagheera (WiWö-Führer):
1. Ich suche sie gar nicht.
2. Die, die am wenigsten singt.
3. Weil sie so weit weg wohnen.
4. Ja, ihre durchgeschwitzten T-Shirts von den Konzerten.
5. Nur wenn sie sonst nichts anhaben.
Die schlafenden Reporter sind:
WÖRTER, DIE MIT "SCH"
BEGINNEN
Schild
Schilderung
Die ersten warmen Sonnenstrahlen werfen einen matten Schatten auf das schwache,
noch so junge Gras. Kaffee plätschert aus der mitgebrachten Thermoskanne
in das große plumpe Emailhäferl. Ein sanfter Wind weht uns die
viel zu langen Haare ins Gesicht. Die Vögel rufen, sie singen, sie
zwitschern rhythmisch und fröhlich zu den vollen, dumpfen Klängen
unserer Didgeridoos. Gut ist der Kaffee und warm. Warm wie die schwache
Sonne und warm wie die Klänge der Trommel zum schweren Gesang der
Didgeridoos.
Schwarzschild-Radius
Ein Körper, der hinreichend stark zusammengedrückt wird, läßt
nach einiger Zeit kein Licht mehr nach außen, d.h. er wird unsichtbar!
Der Radius, bei dem das passiert, wird "Schwarzschild-Radius" genannt.
Für jeden Körper kann man diesen Radius berechnen, der von seiner
Masse abhängt; z.B. für die Sonne: 3 km und vergleichsweise für
einen Menschen: 0,0000000000000000000005 cm.
Schildlaus
Bundesratssitzung 609 am 29. 2. 1996 BR Dr. Michael Rockenschaub (FPÖ):
"Auch wir haben uns geirrt - ‚Schildlaus' wurde uns heute schon vorgehalten
- das gebe ich zu."
Die Schilddrüse
Die Schilddrüse - ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ -
liegt wie ein Schild vor der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes. Im
Normalfall wiegt sie bei Erwachsenen im Mittel 20 Gramm und ist weder zu
sehen noch zu tasten. Ihre Aufgabe ist es, aus Jod und anderen Bausteinen
bestimmte Hormone herzustellen, zu speichern und über das Blut an
den Körper abzugeben. Diese Schilddrüsenhormone regeln sämtliche
Stoffwechselvorgänge und halten sie im Gleichgewicht: Sie steuern
das Wachstum und sorgen dafür, daß sich Nervensystem, Kreislauforgane,
Drüsen und Muskulatur im Kindesalter normal entwickeln und später
reibungslos funktionieren. Schilddrüsenhormone sind also lebenswichtig.
Zur Bildung der Schilddrüsenhormone - das wichtigste heißt
Thyroxin - benötigt die Schilddrüse ausreichend Jod, das sie
sich aus der Nahrung holt. Steht Jod nicht in ausreichender Menge zur Verfügung,
kann nicht genügend Schilddrüsenhormon produziert werden. Folglich
sinkt der Spiegel des Hormons im Blut. Dieser Mangel wird an das Gehirn
zurückgemeldet, das die Schilddrüse daraufhin anregt, mehr Hormone
für den Stoffwechselbedarf zu produzieren. In ihrem Bestreben, sich
an diese Situation anzupassen, vergrößert sich Schilddrüse
krankhaft, um auch noch geringste Mengen von Jod aufnehmen zu können.
Es entsteht ein Kropf (Struma).
Asterix und der Avernerschild
Nach der Niederlage bei Alesia schleudert Vercingetorix seine Waffen Cäsar
zu Füßen... Darunter war auch der besagte Schild, den Cäsar
Jahre später zu einem Triumphzug benützen möchte, und so
schickt er seine Legionäre auf die Suche danach. Asterix und Obelix
wollen das natürlich verhindern und machen sich selbst auf die Suche
durchs Avernerland, während Chef Majestix dort zur Kur weilt. Ihr
Weg führt durch Wein- und Kohlenkeller, Kuranstalten und Gasthäuser,
in denen Wildschwein in Weinsoße serviert wird. Der Schild taucht
letztlich natürlich wieder auf, an einer unerwarteten, aber äußerst
sicheren Stelle.
Übrigens: Das Avernerland ist die heutige Auvergne, ein Gebiet
im Osten Frankreichs um die Stadt Clermont-Ferrand.
Rothschild
Meyer Amschel Rothschild (1743-1812) war Gründer der legendenumwobenen
Bankiersdynastie. Er gründete in Frankfurt/Main das gleichnamige Bankhaus.
Seine Söhne leiteten die Niederlassungen in Paris, London, Wien und
Rom und kamen dadurch nicht nur zu Reichtum, sondern vor allem durch die
Finanzierung von Staatsanleihen zu europaweitem politischen Einfluss.
Aus Gewohnheit
Jetz' krempeln's eam wieda komplett um. Na i was net. 5 Joar hobm ma uns
gegn eam gwehrt, soo laung, dass ma uns beinoh scho wieda an eam gwehnt
hobm. Wos net hassn soi, dass ma ohne eam net lebn kuntaten. Fria woas
nämli e vül vül bessa. Weniga vulgär, net so aufmupfert
frech, ka Spur von diesa revoluzzarischn Politpräpodenz de se kritisch
nenna... Ojso mit an Wuart fria woas afoch gmeinschoftsfähiga, wie
sa si hoit a so ghert. Und jetzt mochns a no diese Verschandelung. Schiarch
sog i, schiarch. Wem des wieda gfoin soi? Wos de damit bloß wieda
im
Schilde führen?
Karl Schwarzschild
* 9.10.1873 Frankfurt a. Main
+ 11.5.1916 Potsdam
Karl Schwarzschild hat zu vielen Gebieten der Astrophysik richtungsweisende
Beiträge geschrieben. Er arbeitete als Direktor an den Sternwarten
in Göttingen und Potsdam. Bekannt wurde er, als er den nach ihm benannten
"Schwarzschild-Radius" berechnete. Mit 43 Jahren starb er an einem Leiden,
welches er sich als Soldat im 1.Weltkrieg zugezogen hatte. Sein Grab ist
am Zentralfriedhof in Göttingen.
Preisschilder
sind keine Gesetze. Sie verpflichten den Kunden weder dazu, genau zu dem
angeschriebenen Preis zu kaufen, noch halten sie ihn von der Möglichkeit
ab, im Geschäft frisch und fröhlich zu feilschen.
Ein Kauf im Supermarkt, im Schuhgeschäft, im Obstladen etc. wird
rechtlich so gesehen, dass der Kunde die Ware aus dem Regal nimmt, sich
über den Preis, den der Verkäufer vorschlägt, informiert
und zum Beispiel durch Legen der Ware auf das Förderband bei der Kassa
stillschweigend das Angebot stellt: "Ich möchte diese Ware um XX Schilling
kaufen". Die Dame an der Kassa nimmt als Vertreterin des Supermarktunternehmers
das Angebot an und so kommt durch Übereinstimmen des Angebots und
der Annahme der Kaufvertrag zustande.
Rechtlich gesehen kommt das Angebot also immer vom Kunden, das Preisschild
ist lediglich eine Information darüber, zu welchem Preis der Verkäufer
(in etwa) verkaufen wird. Das Angebot könnte also durchaus niedriger
sein. Probier es nächstes Mal, vielleicht haut's hin!
Schildbürger
Andi Goldberger, nachdem er sich fürs Mannschaftsspringen nicht qualifiziert
hatte: "Jo i hob des net gwisst, dass do a Qualifikation gsprungen wird,
i hob mi ganz auf meine Sprüng' konzentriert."
Andi Goldberger, nachdem er sich in der Weltpresse mit drei gespreizten
Fingern, dem Tschetnikzeichen, abbilden hat lassen: "Jo i hob des net gwisst,
sie homma gsogt jetzt bist a Serbe und jetzt musst a so mochn."
Andi Goldberger nach seiner Koksprobe: "Jo i hob des net gwisst, dass
ei'm do so schlecht wird, i hob des dann eh nimma g'mocht."
Bingo
Fortsetzung aus Hugo Nr. 21:
Zittern wir mit, mit Bingo, der sich hoffentlich nicht zu weit in die
finsteren Geheimnisse des Waldes vorgewagt hat.
Klein Bingo konnte kaum noch atmen vor Aufregung. Er zitterte am ganzen
Körper, er bekam kalte Füße und eiskalte Finger. Seine
Knie wurden so weich, dass er Mühe hatte auf beiden Beinen stehen
zu bleiben und nicht auf der Stelle umzufallen. Aber er wusste genau, dass
er jetzt nur mehr eine einzige Chance hatte. Nämlich tapfer zu bleiben,
klaren Kopf zu behalten und sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.
Denn das hatte Bingo von seinem Vater gelernt: "Zeigst du auf der Jagd
oder in einem Kampf deine Furcht oder deine Angst, dann bist du für
jedes Tier oder für jeden Gegner eine leichte Beute." Bingo wollte
keine leichte Beute sein. Da er nun schon mal in dieser gefährlichen
Situation war, wollte er zumindest kämpfen bis zum Umfallen.
...Plumps, nun fiel Bingo um. Seine Knie hatten ihn nun endgültig
im Stich gelassen. Auf allen Vieren versuchte der kleine Indianerjunge,
dass Beste aus seiner schwierigen Lage zu machen. So schnell er nur konnte
bewegte er sich in die Richtung, in der er den meisten Schutz vermutete.
Da ja an dieser Stelle alle Bäume gefällt waren, konnte er sich
nicht hinter einem Baum verstecken. Auch ein Baumstumpf wäre nicht
ideal gewesen, war Bingo doch gerade letztes Jahr um ein gewaltiges Stück
gewachsen. So entschied er sich für ein relativ dichtes Gebüsch,
welches sich in seiner unmittelbaren Umgebung befand. In Windeseile kroch
er in das Dickicht, denn von seiner Schnelligkeit hatte Bingo auch in höchster
Furcht überhaupt nichts eingebüßt. Nun war für Bingo
die Zeit gekommen wieder einmal richtig durchzuatmen, fühlte er sich
doch nun wieder ein wenig sicherer.
Jiiiing, jiiiiiiiing, jetzt war es wieder da, dieses ohrenbetäubende,
laute Geräusch und es war so nahe wie nie zuvor. Und erstmals konnte
Bingo auch sehen, wo es herkam. Ihr müsst euch vorstellen, dass es
für den kleinen Indianerjungen unglaublich schwierig war, alles zu
erkennen. Dieses Etwas war so riesengroß, dass sein Schatten den
ganzen Wald verdunkelte. Obwohl es Tag war und die Sonne mit voller Kraft
schien, war es stockdunkel wie bei Nacht. Doch das was Bingo erkennen konnte
war schrecklich genug. Noch nie hatte er etwas so großes gesehen,
noch nie etwas so furchterregendes. Bingo kannte viele Tiere die im Wald
lebten, kleine und große, zahme aber auch gefährliche. Aber
das was Bingo jetzt zu sehen bekam, konnte er mit keinem der Tiere vergleichen,
die er kannte. Der kleine Indianer war sich sicher, dass dieses Etwas gar
kein Tier sein konnte. Wahrscheinlich war es ein Waldmonster, ein Ungeheuer.
Es könnte aber auch eine von Geistern und Hexen erschaffene Kreatur
sein, die hier im Wald ihr Unwesen treibt. Auf jeden Fall war es sehr gefährlich
und bedrohlich, denn es hatte ein riesengroßes Maul mit vielen, vielen
spitzen Zähnen, die ständig aneinander rieben. Mit diesen Zähnen
war es sicher möglich gleich fünf Bäume auf einmal umzusägen
und daher wusste Bingo auch sofort, dass dieses Etwas für die Lichtung
im Wald verantwortlich war. Das aneinander reiben der Zähne erzeugte
dieses laute Geräusch und der Schwanz, dem Bingo so lange gefolgt
war, schien überhaupt kein Ende zu haben. Doch das unglaublichste
an diesem Monster war, dass es die Bäume mit seinen Zähnen nicht
nur zersägte und fällte. Es aß die Bäume auch mit
einem Bissen auf und schluckte sie ohne zu kauen hinunter.
Bingo kauerte noch immer in seinem Gebüsch und wusste nicht so
recht was er machen sollte. Er wusste nur, dass er ganz, ganz leise sein
musste, damit ihn dieses Monster nicht entdecken konnte. Denn es war sicher,
dass gegen dieses Ungeheuer nicht einmal alle tapferen Krieger aus seinem
Dorf gemeinsam eine Chance bei einem Kampf gehabt hätten. Der kleine
Bingo bewegte sich daher überhaupt nicht, verhielt sich ganz leise
und versuchte auch, so wenig wie möglich zu atmen. Plötzlich
musste er ganz laut niesen.
Fortsetzung in Hugo 29.
GLASPALAST
Eine Sage aus dem alten Griechenland: Perseus und Andromeda
Teil 1: Der Kopf der Medusa
König Akrisios herrschte einmal vor langer Zeit über Argos, das
war im Osten des Peloponnes, der griechischen Halbinsel. Es war ein sehr
fruchtbares Land und sein König war sehr beliebt.
Eines Tages aber wurde dem König durch einen Orakelspruch vorausgesagt,
daß einer seiner Nachkommen ihn einmal umbringen würde. Von
nun an fürchtete sich der König. Als ihm Danae, seine Tochter,
schließlich Perseus, ihren neugeborenen Sohn zeigte, traf König
Akrisios eine grausame Entscheidung: Seine Tochter und sein Enkel sollten
in eine Kiste eingesperrt und auf dem Meer ausgesetzt werden!
So geschah es dann auch, doch zum Glück beschützte Zeus die
beiden.
Zeus, der mächtigste Gott unter den griechischen Göttern
war nämlich der Vater von Perseus. Er lenkte die Meeresströmung
so um, daß die Kiste auf die Insel Seriphos gespült wurde.
Auf der Insel Seriphos herrschte König Polydektes und sein Bruder
Diktys war Fischer. Er war es schließlich auch, der die Kiste eines
Morgens auf dem Strand fand. Diktys befreite die Mutter mit ihrem Sohn
und kümmerte sich fürsorglich um den kleinen Perseus.
Perseus wuchs auf und als er alt genug war, wurde er eines Tages zum
König Polydektes gerufen. Polydektes hatte bereits viel über
Perseus gehört und wußte auch, daß er ein Halbgott sei.
Der König fühlte sich durch Perseus bedroht und schickte ihn
auf ein gefährliches Abenteuer: "Perseus, ich habe dich rufen lassen!
Verlasse diese Insel und kehre mit dem Kopf der Medusa wieder zurück.
Zeige uns allen deinen Mut und deine Tapferkeit!"
Medusa war für die Menschen sehr gefährlich: Sah man sie
an, wurde man augenblicklich in Stein verwandelt. Viele Menschen sind bereits
so um's Leben gekommen.
Athene, die Göttin der Weisheit, hatte Perseus schon von Kind
an liebgewonnen. Darum hatte sie ihm einen Tip gegeben als er die Insel
verlassen hatte: "Suche zuerst die Nymphen. Dort wirst du drei Geschenke
erhalten, die für dich sehr wichtig sein werden!" Ihre Stimme verzauberte
Perseus und sie gab ihm Kraft und Zuversicht. Perseus verließ die
Insel und machte sich auf seine Reise. Nach einigen Tagen kam er zu einer
Grotte, wo die Graien wohnten. Das waren drei Schwestern, die seit ihrer
Geburt graue Haare hatten. Auch waren sie blind und mußten, um wenigstens
ein bißchen sehen zu können, sich immer gegenseitig ein Auge
zuwerfen. Perseus betrat die Grotte und erblickte die drei Schwestern,
welche am Feuer saßen. "Gegrüßet seid ihr! Ich suche den
Weg zu den Nymphen", sprach er. Doch die Schwestern kicherten nur und taten
so, als ob sie Perseus ignorieren würden.
Nun erschien Athene und verhalf Perseus zu einer Idee: "Versuche den
Schwestern das Auge wegzunehmen!"
Perseus sprang blitzschnell über das Feuer und schnappte sich
das Auge, welches gerade von einer Schwester zur anderen weitergeben wurde.
Dann sagte er mit forscher Stimme: "Wenn ihr mir den Weg zu den Nymphen
erklärt, dann gebe ich euch das Auge wieder!" Die Schwestern waren
ganz unglücklich, doch es blieb ihnen nichts anderes übrig als
Perseus Frage zu beantworten. Das taten sie dann auch und Perseus gab ihnen
ihr Auge wieder zurück. Dankend verabschiedete er sich und setzte
seine Reise fort.
Unterwegs erschien ihm Hermes, der Götterbote. Er sprach zu Perseus:
"Die Nymphen sind schon von mir verständigt worden. Es stehen Flügelschuhe,
eine Zaubertasche und eine Tarnkappe bereit." Perseus wollte Hermes noch
etwas fragen, doch bevor Hermes wieder zum Himmel hinaufstieg, drückte
er unserem Helden noch eine scharfe Sichel in die Hand: "Hier, nimm' das,
du wirst sie bald brauchen!". Und weg war er.
Perseus befestigte die Sichel an seinem Gürtel und marschierte
weiter.
Endlich hatte er die Nymphen gefunden. Und es stimmte: Sie schenkten
ihm Flügelschuhe mit denen es Perseus nun viel leichter hatte; er
war nun so schnell wie der Wind. Als zweites Geschenk bekam er eine Zaubertasche,
in der er den Kopf der gefährlichen Medusa einpacken konnte. Und als
drittes und letztes Geschenk wurde ihm eine Tarnkappe überreicht.
Sie konnte Perseus unsichtbar machen.
Als sich Perseus die Flügelschuhe anschnallte, erhob er sich auch
schon in die Luft. Seine Tasche hatte er sich umgehängt und die Tarnkappe
trug er unter dem Arm. Wie von Geisterhand geführt, schwebte Perseus
über die große Weite des Okeanos Richtung Westen. (Unser "Ozean"
stammt von diesem griechischen Wort) Okeanos war ein großer Fluß,
der die Welt der alten Griechen ringförmig umschloß. Am westlichen
Ufer dieses Okeanos wohnten die drei Gorgonen und Medusa war die gefährlichste
davon.
Nach einigen Tagen war Perseus am Ziel: Er landetet sanft und leise
am Ufer. Es war eine sternklare Nacht und er hörte in der Ferne die
Ungeheuer schnarchen. Diese Nacht noch mußte Perseus handeln! Aber
wie konnte er sich den Gorgonen nähern ohne sie direkt anzusehen?
Da kam ihm wieder die Göttin Athene zu Hilfe und verhalf ihm zu
einer Idee: "Benutze deinen Schild als Spiegel. Das Spiegelbild der Gorgonen
ist nicht gefährlich!"
Perseus hatte natürlich ein Schwert und einen Schild bei sich,
denn wie sonst konnte er sich vor wilden Tieren schützen? Also polierte
er noch sorgfältig die Innenseite seines Schildes, drehte ihn um und
schlich sich vorsichtig an. Der Anblick der drei Gorgonen muß furchterregend
gewesen sein: Am Kopf trugen sie Schlangenhaare, aus dem Maul ragten Eberzähne,
ihre Klauen waren blutig und aus dem Rücken entfalteten sich goldene
Flügel wie bei einem Nachtfalter.
Perseus mußte sich sehr konzentrieren und aufpassen, daß
er nicht am Schild vorbeischielte. Endlich hatte er Medusa erkannt. Vorsichtig
stellte er den Schild ab und nahm die scharfe Sichel vom Gürtel. Nun
schloß er die Augen. Das war der gefährlichste Moment: mit seiner
linken Hand griff er in die Schlangenhaare und mit seiner Rechten trennte
er den Kopf ab.
Noch bevor sich der restliche Körper aufbäumen konnte, steckte
Perseus den Kopf in seine Zaubertasche und verschloß sie rasch. Dann
griff er schnell zur Tarnkappe und setzte sie auf. Wenn ihr nun glaubt,
der Rumpf der Medusa lag nun leblos herum, so habt ihr euch getäuscht!
Plötzlich entsprang aus ihm Pegasus, das geflügelte Pferd!
Perseus war bereits auf der Flucht vor den beiden anderen Gorgonen,
die durch Pegasus aufgeweckt wurden. Doch sie hatten keine Chance, denn
Perseus war unsichtbar. Noch besser: Perseus schnallte sich flott die Flügelschuhe
an und sprang auf Pegasus. Nun hatte er sogar ein geflügeltes Pferd!
Mit donnernden Hufen erhob sich Pegasus in den Himmel- auf ihm der unsichtbare
Perseus. Die beiden Gorgonen aber, blieben wütend und hilflos
unten am Ufer zurück.
Fortsetzung im nächsten
Hugo.
007: Tomorrow never dies
Filmkritik
Pro
Ein klassischer Bond-Film.
Norbert (Kim)
Contra
Ein klassischer Bond-Film.
Alph